
Am 27. März 2025 hat die Universität Potsdam bekannt gegeben, dass sie in die zweite Förderphase des DAAD-Projekts „Lehramt.International“ eintritt. Dieses Programm zielt darauf ab, die Lehramtsausbildung an die wachsende Diversität der Schülerschaft in Deutschland anzupassen. Aktuell haben rund 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland einen Migrationshintergrund, wovon viele neu im Land sind und Herausforderungen wie das Erlernen der deutschen Sprache sowie die Verarbeitung von Flucht- und Vertreibungserfahrungen meistern müssen. Die Anpassungen in der Ausbildung sollen den heranwachsenden Lehrkräften helfen, auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen.
Zu den Angeboten für Studierende zählen interkulturelle Qualifizierungen durch Studienaufenthalte und Schulpraktika im Ausland sowie die Teilnahme an internationalen Projekten an der Hochschule. Diese Programme sind Teil des umfassenden Engagements der Universität Potsdam, das Diversität und Kulturelle Bildung ernst nimmt. Ein Beispiel ist die internationale Summer School, die 2022 stattfand und bei der 60 Lehramtsstudierende Projektideen zu global citizenship und einer nachhaltigen Zukunft entwickelten. Der DAAD fördert die Universität Potsdam im Rahmen dieses Programms seit 2021 und wird dies bis 2029 tun, wobei aktuell der Fokus auf der Vermittlung von Future Skills liegt.
Internationale Kooperationen und Austausch
Der Austausch sollte dabei nicht nur die Mobilität fördern, sondern auch auf die festgestellten Herausforderungen eingehen. Mobilitätsstudien zeigen, dass Lehramtsstudierende seltener im Ausland studieren als Studierende anderer Fachrichtungen. Gründe dafür sind Ängste vor zu langen Studienzeiten und die Sorge, Jobs zu verlieren. Um dem entgegenzuwirken, plant die Universität Potsdam, Kurzzeitaufenthalte an Partneruniversitäten zu ermöglichen und Kooperationen mit Schulen im Ausland zu intensivieren. So etwa mit dem Potsdamer Leibniz-Gymnasium und der deutschen Rahn Schule in Kairo für die internationale Projektwoche „1 Week for Future“.
Parallel dazu ist auch das Projekt „Refugees, Host Communities and the Sustainable Development Goals“ der FHWS aktiv, das sich mit der Integration von geflüchteten Menschen auseinandersetzt und Hochschilddialoge zwischen deutschen, jordanischen und libanesischen Hochschulen fördert. Hierbei wird der Austausch von interkulturellen Kompetenzen angeregt und die Bedeutung von sozialer Arbeit in der Integration betont. Dies ist besonders relevant, da seit 2015 über eine Million Menschen nach Deutschland geflüchtet sind und die Gesellschaft vor die Herausforderung stellt, die Bedürfnisse dieser Menschen zu berücksichtigen.
Interkulturelle Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Darüber hinaus erlangt das Thema interkulturelle Bildung in Deutschland zunehmend Bedeutung. Nach Auffassung des Deutschen Kulturrats ist es essentiell, das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu fördern. Interkulturelle Bildung sollte nicht nur in Schulen, sondern auch in kulturellen Bildungseinrichtungen verankert werden, um alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Der Runde Tisch mit Migrantenorganisationen unterstreicht diesen Ansatz und verfolgt das Ziel, Empfehlungen zur interkulturellen Bildung in Kultureinrichtungen vorzulegen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen der Integration und der interkulturellen Bildung nicht isoliert betrachtet werden können. Stattdessen sind sie integraler Bestandteil der Bildungsplanung und -umsetzung, um eine inklusive Gesellschaft zu gestalten, die die verschiedenen Talente und Lebensrealitäten aller Menschen berücksichtigt. Mit dem 100-jährigen Bestehen des DAAD im internationalen akademischen Austausch im Jahr 2025 wird erneut der Bogen geschlagen zu den langfristigen Zielen einer nachhaltigen und interkulturellen Bildungslandschaft in Deutschland.
uni-potsdam.de berichtet, dass …
daad.de hebt hervor, dass …
bpb.de erläutert, dass …