
Am 15. Februar 2025 demonstrierten in Potsdam rund 600 Menschen für Vielfalt und Toleranz. Die Veranstaltung fand auf dem Alten Markt, dem Platz der Einheit sowie den Straßen zum Rechenzentrum statt. Organisiert wurde die Demonstration vom CSD Potsdam und dem Verein Regenbogen Potsdam, die gemeinsam für eine bunte Gesellschaft eintreten. Diese formelle Auftaktdemonstration war Teil des Potsdamer Winter-CSD und zog zahlreiche Menschen an, die mit Gesang und Tanz ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen wollten.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Potsdam, Claudia Sprengel, hielt eine mitreißende Rede. Sie sprach über die Gefahren, die die Rechte der LGBTQ-Community bedrohen und forderte nachdrücklich, dass die Rechte queerer Menschen als Menschenrechte anerkannt werden. Ihrer Meinung nach sollten diese nicht zur Debatte stehen. Workshops im Rechenzentrum wurden ab 15 Uhr angeboten, um den Teilnehmern weiterführende Informationen und Unterstützung zu bieten. Abgerundet wurde der Tag durch eine Party mit dem Titel „uffn Schwoof” im Kosmos, die den festlichen Charakter der Veranstaltung unterstrich.
Kampagne „Wähl Liebe!“ und bundesweite Solidarität
Der Potsdamer Winter-CSD war auch ein Teil der bundesweiten Kampagne „Wähl Liebe!“ des Bundesverbandes CSD Deutschland, die zur Bundestagswahl 2025 aufruft. Die Kampagne lädt alle Wählerinnen und Wähler ein, am 23. Februar eine Partei zu wählen, die für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung eintritt. Gleichzeitig fanden in mehr als 45 Städten ähnliche Aktionen statt, die den Zusammenhalt und die Gleichberechtigung queerer Menschen thematisierten.
Julia Sergon und Jirka Witschak, Vorstandsmitglieder der beteiligten Vereine, betonten die Bedeutung der Solidarität der mehrheitlichen Bevölkerung für die Stärkung der Rechte queerer Menschen. Diese Rechte sind nicht nur eine Angelegenheit der LGBTQ-Community, sondern betreffen die gesamte Gesellschaft. Akzeptanz und Toleranz sollen nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gefördert werden.
Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft
Das Thema Akzeptanz und Toleranz steht in Deutschland weiterhin im Fokus gesellschaftlicher Diskussionen. Während die Akzeptanz die aktive Bereitschaft hervorhebt, andere Lebensweisen zu verstehen und zu akzeptieren, wird Toleranz oft als passive Duldung missverstanden. Studien zeigen, dass homophobe Ansichten vor allem an Schulen weit verbreitet sind. Dennoch gibt es positive Entwicklungen, wie das Projekt SCHLAU, das LGBTIQ*-Themen direkt in Schulen aufgreift und für einen offenen Umgang sorgt.
Die Herausforderungen bestehen darin, einen respektvollen Dialog über die unterschiedlichen Lebensrealitäten zu führen, die sich je nach städtischem oder ländlichem Raum stark unterscheiden können. Die Akzeptanz von LGBTIQ*-Themen muss sowohl in Schulen als auch breit in der Gesellschaft verwurzelt werden. Die Botschaft des Winter-CSD ist unumstritten: Vielfalt bereichert unser Leben und sollte gefeiert werden – nicht nur heute, sondern an jedem Tag des Jahres.
Für weitere Informationen zur Vielfalt der Repräsentation und zur Förderung der LGBTQ-Community kann auf die Plattformen von Photocase und Like a Dream verwiesen werden.