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Polizeikosten-Urteil: BBL-Bosse alarmiert über neue Risiken!

BBL-Geschäftsführer Stefan Holz äußert Bedenken zu Polizeikosten nach einem gerichtlichen Urteil. Die Basketball-Bundesliga könnte durch neue Regelungen bei internationalen Spielen betroffen sein.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zu den Polizeikosten bei Hochrisikospielen hat weitreichende Auswirkungen auf den Profisport in Deutschland. Insbesondere die Basketball-Bundesliga (BBL), die in der Regel ohne größere Ausschreitungen auskommt, sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. BBL-Geschäftsführer Stefan Holz äußert diesbezüglich gemischte Gefühle und weist darauf hin, dass es in der BBL keine Hochrisikospiele gibt. Bei lokalen Derbys etwa sind meist keine Polizisten in der Halle nötig. Dennoch könnte die BBL von den neuen Regelungen betroffen sein, insbesondere bei internationalen Wettbewerben.

Holz verweist auf die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die bei Spielen von Maccabi Tel Aviv gegen Alba Berlin in der Euroleague nötig waren. Der Sportexperte mahnt zudem zur Klarheit in der Definition von Hochrisikospielen sowie den anfallenden Kosten. Das Urteil, das die Kostenübertragung an die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei Hochrisikospielen ermöglicht, könnte sich als nachteilig für Großveranstaltungen in Deutschland herausstellen.

Bundesverfassungsgericht legitimiert Kostenübertragung

Das BVerfG hat entschieden, dass die DFL für die Mehrkosten von Polizeieinsätzen bei Hochrisikospielen verantwortlich gemacht werden darf. Bislang war nur der SV Werder Bremen von dieser Regelung betroffen, doch jetzt müssen alle Klubs der ersten und zweiten Bundesliga umplanen. Der Rechtsstreit, der über ein Jahrzehnt dauerte, führte dazu, dass die DFL mit zusätzlichen Kosten rechnen muss, insbesondere wenn Fangruppen gewalttätig werden.

Ursprünglich wurde im Jahr 2014 eine gesetzliche Regelung in Bremen geschaffen, die der Stadt erlaubt, Veranstaltern von Großveranstaltungen mit über 5.000 Teilnehmern und zu erwartenden Gewalthandlungen Gebühren für zusätzlichen Polizeieinsatz zu berechnen. Der erste Gebührenbescheid an die DFL, datierend auf 2015, belief sich auf etwa 425.000 Euro für ein Spiel zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV. Diese Regelung hat die DFL dazu veranlasst, eine Verfassungsbeschwerde einzulegen, die jedoch abgelehnt wurde, wie tagesschau.de berichtet.

Reaktionen und zukünftige Herausforderungen

Die DFL hat stets argumentiert, dass der Staat für die öffentliche Sicherheit verantwortlich sei und alle Polizeikosten tragen müsse. Diese Argumentation wurde jedoch vom Gericht zurückgewiesen, was die DFL dazu zwingt, sich auf steigende Ausgaben einzustellen. Innensenator Ulrich Mäurer aus Bremen fordert mittlerweile einen Fonds zur gerechten Verteilung der Kosten, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Tarek Brauer, Geschäftsführer von Werder Bremen, spricht ebenfalls von einer ungleichen Belastung für die Vereine und fordert faire Lösungen.

Das BVerfG wird voraussichtlich am 14. Januar 2025 ein weiteres Urteil zu diesem Thema fällen. Es bleibt abzuwarten, wie die Landesregierungen auf diese neue Rechtsprechung reagieren werden, insbesondere in Rheinland-Pfalz und Hamburg, die eine ähnliche Kostenregelung in Betracht ziehen. Die anhaltenden Unsicherheiten und Kostenforderungen könnten auch auf andere Sportarten und deren Veranstaltungen ausstrahlen, was die zukünftige Planung von Spielen erheblich komplizieren würde.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
rsw.beck.de
Quellen gesamt
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