DeutschlandLübeckPolizeiRatzeburgSchleswig-HolsteinSchwarzenbek

Polizei-Razzia in Schulendorf: Waffenlager bei Motorradclub entdeckt!

Am 9. März 2025 überwachte die Polizei in Schulendorf eine Veranstaltung des Motorradclubs „Bruderschaft MC Black Area“. Rund 100 Beamte kontrollierten Gäste und sicherten Waffen. Ein Sondereinsatz der Polizei – Anlass waren Verbindungen zum Rockermilieu.

Am Samstag, den 9. März 2025, führte die Polizeidirektion Ratzeburg und Lübeck einen großangelegten Einsatz in Schulendorf bei Schwarzenbek durch. Rund 100 Polizisten überwachten den Anreiseverkehr zu einer Feier im Clubhaus des Motorradclubs „Bruderschaft MC Black Area“. Diese Veranstaltung, die unter dem Titel „Special Openhouse“ vermarktet wurde und Getränke sowie einen Foodtruck anbot, weckte bei den Sicherheitsbehörden Bedenken.

Aufgrund von Erkenntnissen über Verbindungen des Motorradclubs zum Rockermilieu hatten die Beamten einen speziellen Sondereinsatz vorbereitet. Die Polizei implementierte Kontrollstellen vor dem Clubhaus, während die Birkenallee komplett gesperrt wurde. Es kamen auch mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten zum Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Kontrollen und Sicherstellungen

Im Rahmen der Kontrollen wurden über 100 Personen und deren Fahrzeuge überprüft. Dabei stellte die Polizei eine Vielzahl von Waffen sicher, darunter Messer, Schlagringe, Schlagstöcke und eine Machete. Der Grund, warum die Gäste diese Waffen mitgebracht hatten, bleibt unklar, aber die Polizei fertigte Anzeigen gegen die betroffenen Personen an.

Die Maßnahmen gehören zur sogenannten Null-Toleranz-Strategie der Polizei Schleswig-Holstein. Im Vorfeld des Einsatzes beobachteten Zivilfahrzeuge bereits den Verkehr auf der nahegelegenen B209. Auch die Kontrollstellen wurden umfassend ausgeleuchtet und es wurden Zelte zur Unterstützung der Beamten aufgebaut. Solche Einsätze sind in den letzten Jahren nicht ungewöhnlich, bereits früher gab es ähnliche Sicherheitsvorkehrungen bei Treffen anderer Motorradclubs in der Region.

Rechte und Rockerszenen

Der Einsatz in Schulendorf wirft auch einen größeren Schatten auf die Verbindungen zwischen Rockergruppen und rechten Milieus, ein Thema, das in der Öffentlichkeit immer mehr Beachtung findet. So wurde beispielsweise im September 2023 der bayerische NPD-Funktionär Sascha Roßmüller, auch Mitglied der Rockergruppe Bandidos Regensburg, verhaftet. Ihm werden schwere Landfriedensbrüche und Körperverletzung zur Last gelegt, unter anderem nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung im Jahr 2010.

Behörden wie das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt haben eine enge Beobachtung der Beziehungen zwischen rechtsextremen Gruppen und Rockerbanden angestoßen. Ihren Erkenntnissen zufolge gibt es ein punktuelles Zusammenwirken, insbesondere bei Sicherheitsdiensten für rechte Konzerte. Ein Beispiel dafür ist ein Konzert der Hooligan-Band Kategorie C im Mai 2013, welches von einem Sicherheitsunternehmen, das einem Mitglied eines Gremiums angehört, bewacht wurde. Solche Verbindungen sind jedoch nicht durchgängig; die Behörden konnten bisher keine Indoktrination oder systematische Nutzung von Rockergangs durch Rechtsextremisten feststellen.

Zudem identifizieren die Verfassungsschutzämter und Polizeibehörden in Deutschland mehr als 500 Personen mit Kontakten zu beiden Szenen. Während zahlreiche Neonazis in Rockerbanden eine untergeordnete Rolle einnehmen, gibt es auch Ausnahmen wie Roßmüller. Insgesamt zeigt die Analyse, dass Rockersubkulturen nicht nur in der Neonazi-Szene Einfluss nehmen, sondern auch andere Gruppierungen, wie etwa salafistische Milieus, anziehen.

Referenz 1
www.ln-online.de
Referenz 3
www.spiegel.de
Quellen gesamt
Web: 20Social: 122Foren: 74