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Polizei Berlin sucht seit 20 Jahren nach vermisstem Funker Luchterhandt

Zwei Jahrzehnten nach dem mysteriösen Verschwinden des Berliners Alexander Luchterhandt, sucht die Polizei erneut in Wannsee nach weiteren Hinweisen und einer möglichen Leiche. Der Cold Case könnte neue Wendungen nehmen.

Am 7. Januar 2025 wird in Berlin-Wannsee erneut fieberhaft nach Spuren im Fall des seit 20 Jahren vermissten Alexander Luchterhandt gesucht. Luchterhandt, der im Mai 2005 spurlos verschwand, war als Informant für verschiedene Medien aktiv und verdiente Geld durch das Abhören von Polizeifunk. Die Suche wird von der 7. Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes und einem spezialisierten Team des Bundeskriminalamtes unterstützt. Auch Leichenspürhunde kommen zum Einsatz. Der aktuellen Polizeiaktion ging ein Hinweis eines Bekannten voraus, der die Möglichkeit andeutet, dass Luchterhandts Leiche möglicherweise auf einem Grundstück an der Ecke Alsenstraße und Charlottenstraße abgelegt worden ist.

Die Ermittler haben die Durchsuchungen bereits seit mehreren Tagen im Gange, können aber bisher keine konkreten Beweise oder einen Leichenfund vermelden. Es handelt sich um die erste größere Aktion seit vielen Jahren, die darauf abzielt, neue Erkenntnisse im ungelösten Fall zu gewinnen. Im Jahr 2008 wurde ein Verfahren gegen fünf Männer eingestellt, die verdächtigt wurden, Luchterhandt aus Habgier getötet zu haben. Zwei dieser Verdächtigen befanden sich damals in Untersuchungshaft.

Hintergrund und Verschwinden

Alexander Luchterhandt war damals 49 Jahre alt und lebte in der Wohnung im 23. Stock eines Hochhauses in Berlin-Lichtenberg. Mit umfangreicher Technik, einschließlich einer acht Meter hohen Antenne, hörte er den analogen Funk von Polizei und Feuerwehr ab. Durch den Verkauf dieser Informationen an Journalisten erwirtschaftete er jährliche Einnahmen von circa 250.000 Euro. Vor seiner Tätigkeit als „Funker“ war er wegen eines Raubüberfalls im Gefängnis.

Sein letzter bekannter Kontakt fand am 8. Mai 2005 statt, als er sich zu einem Imbiss in Neukölln aufmachte. Er wollte sich dort mit einer Person treffen, kam jedoch nie an. In seiner Wohnung fanden Ermittler große Beträge in bar, was darauf hinweist, dass der Vermisste nicht aus Geldnot verschwunden sein könnte. Bekannte berichteten, dass Luchterhandt möglicherweise in kriminelle Geschäfte verwickelt war, darunter Verbindungen zur ukrainischen Menschenschleuser-Mafia. Er hatte Probleme mit geprellten Geschäftspartnern und war sogar einmal entführt worden. In der Folge stellte er einen Leibwächter ein, um sich zu schützen.

Die Suche nach Antworten

Die Suche nach Alexander Luchterhandt ist nach wie vor ein Cold Case. Einige seiner früheren Bekannten glauben, dass er möglicherweise untergetaucht sein könnte. Die Staatsanwaltschaft Berlin betont, dass das Verfahren weiter ruht, solange sich keine neuen Hinweise ergeben. In Deutschland werden jährlich rund 100.000 Menschen als vermisst gemeldet, wobei ein kleiner Prozentsatz von etwa 3 % als ungelöst bleibt. Die Aufklärung von Langzeitvermisstenfällen erfordert häufig innovative Methoden und insbesondere die Einbindung spezialisierter Teams, wie sie unter anderem von Intuition Investigation bereitgestellt werden.

Ein Leichenfund, der 2014 in Jungfernheide gemacht wurde, stellte sich nicht als der vermisste Luchterhandt heraus, was die bestehenden Fragen nur noch vertiefte. Stets im Fokus ist die ungewisse Zukunft: Die Frage, ob Alexander Luchterhandt tot oder lediglich verschwunden ist, bleibt weiterhin unbeantwortet.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.berliner-zeitung.de
Referenz 3
www.intuition-investigation.de
Quellen gesamt
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