
Am 1. Februar 2025 äußerte sich der Finanzexperte Beck zu den Herausforderungen, mit denen Unternehmen in Deutschland konfrontiert sind. Er kritisierte, dass in den letzten zwei Jahrzehnten der Fokus zu stark auf die Verteilung von Wohlstand gerichtet war. Anstatt nur die Verteilung zu betrachten, forderte er, auch die Produktion wieder in den Mittelpunkt zu rücken. In Anbetracht des scharfen Konkurrenzkampfes, dem Firmen täglich gegenüberstehen, ist es für Deutschland als Produzenten entscheidend, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen.
Beck wies auf ein zentrales Problem hin: die hohen Energiekosten im Vergleich zur Konkurrenz. Diese könnten die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte erheblich gefährden. Er appellierte an die Politik, ein besseres Verständnis für die Verletzlichkeit der Wirtschaft zu entwickeln. Seine Metapher, die Wirtschaft mit einer Porzellantasse zu vergleichen, verdeutlicht die Notwendigkeit, diese empfindliche Struktur sorgfältig zu behandeln.
Wettbewerbsfähigkeit der EU
Zur gleichen Zeit stellte die EU-Kommission das wirtschaftspolitische Grundsatzprogramm „Kompass für Wettbewerbsfähigkeit“ für die kommenden fünf Jahre vor. Dieses basiert auf Analysen von prominenten Persönlichkeiten wie Enrico Letta und Mario Draghi und gliedert sich in drei wesentliche Säulen. Die erste Säule zielt darauf ab, die Innovationslücke zu den USA und China zu schließen, während die zweite auf die Vereinbarkeit der Klimaziele des Green Deal mit der industriellen Wettbewerbsfähigkeit fokussiert ist.
Die dritte Säule der Initiative betont die Notwendigkeit, strategische Abhängigkeiten zu reduzieren und die wirtschaftliche Resilienz zu steigern, insbesondere durch die Diversifizierung von Lieferketten. Die EU plant zudem spezielle Initiativen zur Förderung von KI, Quanten- und Biotechnologien sowie zur Unterstützung von Start-ups.
Herausforderungen für den Binnenmarkt
Der Jahresbericht zur Wettbewerbsfähigkeit und zum Binnenmarkt, der kürzlich veröffentlicht wurde, analysiert nicht nur die Stärken, sondern auch die Herausforderungen des europäischen Binnenmarkts. Eine besondere Sorge sind hohe Energiekosten, die sich weiterhin negativ auswirken. Der Bericht hob hervor, dass öffentliche Investitionen sich erholt haben, während private Investitionen hoch bleiben müssen, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Der Bericht beschreibt die EU als eine bedeutende Handelsmacht mit einem Anteil von 16 Prozent an den weltweiten Ausfuhren. Gleichzeitig betont die Exekutiv-Vizepräsidentin Margrethe Vestager die Dringlichkeit, weitere Anstrengungen zur Mobilisierung von Investitionen und zur Förderung strategischer Technologien zu unternehmen. Die Notwendigkeit einer starken Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten wird ebenfalls als wichtig erachtet.
Unternehmen müssen sich den Herausforderungen der bürokratischen Aufwände stellen, die durch den Brexit verstärkt wurden, insbesondere in Großbritannien, wo ein Mangel an qualifizierten Fachkräften herrscht. Der vergangene Monat zeigte auch eine Senkung der Leitzinsen durch die EZB, um auf den Abwärtstrend der Inflationsrate zu reagieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl deutsche Unternehmen als auch die EU insgesamt gefordert sind, sich anpassungsfähig zu zeigen und notwendige Schritte zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu gehen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein für die Zukunft der europäischen Wirtschaft.
Für weiterführende Informationen können die Berichte auf Focus, WKO, und EU-Kommission nachgelesen werden.