
Herbert Mertin, der rheinland-pfälzische Justizminister, ist am Freitag überraschend im Alter von 66 Jahren verstorben. Er kollabierte während einer Feierstunde für ehrenamtliche Richter in Koblenz und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er verstarb, wie swr.de berichtet. Mertin war eine prägende Persönlichkeit in der rheinland-pfälzischen Politik und vertrat unermüdlich die Werte der Bürgerrechte und einer unabhängigen Justiz.
Geboren wurde Mertin am 29. April 1958 in Temuco, Chile. Seine Familie kehrte 1971 nach Deutschland zurück und ließ sich in Rheinland-Pfalz nieder. Nach dem Abitur am Martinus-Gymnasium in Linz am Rhein studierte er Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1985 legte er das Erste Staatsexamen ab und schloss 1988 das Rechtsreferendariat mit dem Zweiten Staatsexamen ab. Im selben Jahr begann er seine Karriere als Rechtsanwalt in Koblenz, bevor er 1996 als Mitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP) in den rheinland-pfälzischen Landtag eintrat.
Politische Laufbahn und Justizminister
Mertin wurde 1999 zum ersten Mal Justizminister von Rheinland-Pfalz, nachdem der vorherige Amtsinhaber Peter Caesar erkrankt war. Während seiner Amtszeit stärkte er die Unabhängigkeit der Justiz, was zu Konflikten mit dem damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) führte. Nach dem Verlust der Regierungsmehrheit der FDP 2006 wurde Mertin heimlicher Oppositionsführer. Schließlich schied die FDP im Jahr 2011 aus dem Landtag aus.
Im Jahr 2016 kehrte Mertin in der ersten Ampelkoalition mit der SPD und den Grünen als Justizminister zurück. Er setzte sich während der Corona-Pandemie für eine zügige Rücknahme von Grundrechtseingriffen ein. Mertins politische Karriere erlebte 2021 ein Comeback, als seine Partei die Landtagswahlen gewann und er im Amt blieb, bis zu seinem überraschenden Tod.
Persönliches und Vermächtnis
Mertin hinterlässt seine Frau und vier erwachsene Söhne. Neben seiner politischen Karriere war er auch sportlich aktiv und gehörte zwischen 1974 und 1978 zu den schnellsten 400-Meter-Läufern in Rheinland-Pfalz. Er war ebenfalls Mitglied im Deutschen Ethikrat von 2012 bis 2016 und engagierte sich aktiv in verschiedenen Jusitzreformen und -initiativen.
Die Bedeutung der Justizminister in Deutschland hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Rolle verbindet Tradition und Verantwortung, die auch Herbert Mertin mit seinem Wirken verkörperte. Im Allgemeinen ist der Justizminister das Mitglied einer Regierung, das für das Gerichtswesen verantwortlich ist, eine Funktion, die sich über die Jahre maßgeblich weiterentwickelt hat Wikipedia.
Mit seinem Engagement, seinen Überzeugungen und seinem politischen Erbe wird Herbert Mertin in Erinnerung bleiben.