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Pionierin im Fußball: Wübbenhorst nach Baby-Pause zurück auf der Bank!

Imke Wübbenhorst kehrt nach 14 Wochen Mutterschaftsurlaub als Trainerin der YB Frauen zurück. Sie plant, weiterhin zu stillen und möchte ihren Einfluss im Frauenfußball stärken.

Imke Wübbenhorst, die Cheftainerin der Frauenmannschaft von Young Boys Bern in der Schweizer Women’s Super League, kehrt nach einem 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub in den Trainerstaff zurück. Ihre Rückkehr wird mit großer Vorfreude erwartet, insbesondere am Samstag im Ligaspiel gegen Grasshopper Zürich. Während ihrer Abwesenheit wurde sie von Rolf Kirchhofer vertreten. Wübbenhorst bekam Unterstützung von ihrer Mutter Kerstin, die sich in den nächsten zwei Monaten um ihren neugeborenen Sohn Bendt kümmert. Trotz der Herausforderungen plant sie, während des Trainings weiterhin zu stillen und sieht ihr Kind nicht als Karrierehemmnis.

Wübbenhorst machte sich anfängliche Gedanken über die mögliche Reaktion ihrer Spielerinnen auf ihre Schwangerschaft. Diese Bedenken erwiesen sich jedoch als unbegründet, da sowohl das Team als auch der Verein ihr volle Rückendeckung gaben. Mit einer Karriere im Fußball, die 2013 mit dem Aufstieg in die Frauen-Bundesliga begann und seit der Saison 2022/2023 als Trainerin in Bern anhält, gilt Wübbenhorst als Pionierin, die 2019 als erste Frau seit Inka Grings einen Männer-Viertligisten trainierte.

Kampf gegen Vorurteile und Sexismus

Im Laufe ihrer Karriere sah sich Wübbenhorst immer wieder mit sexistischen Beleidigungen konfrontiert, insbesondere während ihrer Zeit in Cloppenburg und Viktoria Köln. Anstatt sich in eine Opferrolle drängen zu lassen, reagierte sie schlagfertig auf solche Kommentare. Ihr offenes und diverses Auftreten hat sie in der Fußballwelt bekannt gemacht, auch durch den „Fußballspruch des Jahres 2019“. Sie ist davon überzeugt, dass es im Männerfußball nach wie vor Herausforderungen für Frauen gibt, insbesondere im Trainerbereich, wo im Januar 2023 bei der Vergabe von 17 Pro-Lizenzen nur Männer berücksichtigt wurden.

Nachdem Wübbenhorst ein Stipendium von der UEFA erhielt, um ihre Ausbildungskosten von fast 20.000 Euro zu decken, ist sie entschlossen, ihre Karriere voranzutreiben. Dabei plant sie keine Rückkehr nach Deutschland und setzt ihre Ziele auf die Erschaffung einer Ära ähnelt der von Christian Streich in Freiburg, die durch Beständigkeit und Erfolg geprägt ist.

Initiativen für Geschlechtergerechtigkeit im Sport

Im Kontext der aktuellen Entwicklungen im Frauenfußball ist es auch wichtig, auf Initiativen hinzuweisen, die für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport eintreten. Das Bundesfrauenministerium und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben das Projekt „Klischeefrei im Sport – no stereotypes“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist es, die Sichtbarkeit von Frauen im Fußball zu fördern und Diskriminierung zu bekämpfen. Bei der bevorstehenden FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die am 20. Juli 2023 in Australien und Neuseeland beginnt, wird ein besonderer Fokus auf eine klischeefreie Medienberichterstattung gelegt.

Bundesfrauenministerin Lisa Paus betont die Wichtigkeit, dass alle Spiele der WM im öffentlich-rechtlichen Fernsehen live übertragen werden. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen, Klischees zu entschärfen, die den Zugang von Mädchen und Frauen zum Fußball behindern. Celia Šašić, DFB-Vizepräsidentin, hebt die Bedeutung dieser Sichtbarkeit für Gleichberechtigung und Diversität hervor.

Insgesamt zeigt die Rückkehr von Imke Wübbenhorst nach ihrer Babypause, dass Frauen im Fußball trotz der Herausforderungen, denen sie sich gegenübersehen, stark und entschlossen sind. Ihre Karriere ist ein Beispiel für viele, die gleiche Chancen im Sport anstreben, und unterstreicht die Notwendigkeit, Geschlechtergerechtigkeit im Fußball und darüber hinaus weiter voranzutreiben.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
www.bmfsfj.de
Quellen gesamt
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