
Die Universität Passau hat seit 2018 eine fruchtbare Kooperation mit dem Projekt Vision Dindefelo etabliert. Diese Initiative, die aus einem deutsch-senegalesischen Hochschulstipendienprogramm des Rotary Clubs Passau hervorgeht, zielt darauf ab, den interkulturellen Austausch und die Bildungsförderung zwischen Deutschland und Afrika voranzutreiben. Durch Stipendien erhalten senegalesische Studierende aus bildungsfernen Familien neue Bildungschancen, während Passauer Studierende ihre Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz vertiefen. Dieses Engagement wird nicht nur als wertvolle Erfahrung betrachtet, sondern auch im Rahmen des Studiums als Studienleistung angerechnet.
Die Universität plant, das Projekt in einer Veranstaltung der Reihe „Uni live – Campus trifft Stadt“ am 29. Januar 2025 näher vorzustellen. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Präsentation teilzunehmen, die von 18:00 bis 19:30 Uhr in der Großen Klingergasse 2a stattfinden wird. Eine vorherige Anmeldung ist notwendig, und bei Fragen stehen Nicola Jacobi und Barbara Weinert unter den angegebenen Kontaktdaten zur Verfügung.
Interkulturelle Praktiken und SDGs
Im Rahmen dieser Kooperation wird ein tiefgehendes Konzept für interkulturelle Service-Learning-Formate in der Lehramtsausbildung verfolgt. Veronique Coiffet und Luise Kwak von der Universität Passau leiten eine Barcamp-Session, die sich mit der praktischen Umsetzung von SDG 17, der Partnerschaft zur Erreichung der Ziele, auseinandersetzt. Dieses Projekt fördert nicht nur die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen im Senegal, sondern bezieht auch verschiedene relevante SDGs ein, darunter SDG 1 (Keine Armut), SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen), SDG 4 (Hochwertige Bildung) und SDG 5 (Geschlechtergleichheit).
Das Projekt findet hauptsächlich in Dindéfélo, einer Region im Südosten Senegals, statt und hat sich seit seiner Initiierung durch den Rotary Club Passau Dreiflüssestadt in einen Emanzipationsprozess zu einer Dreiecks-Bildungspartnerschaft entwickelt. Deutsche Studierende, die über Französischkenntnisse verfügen, stehen im Austausch mit senegalesischen Stipendiaten. Diese interkulturellen Lernmomente ermöglichen den Studierenden Einblicke in ein differierendes Bildungssystem und tragen zur Entwicklung einer globalen Perspektive bei.
Interkulturelles Lernen in der Schule
Der Wert des interkulturellen Lernens und seine Relevanz für die Schulentwicklung sind von großer Bedeutung. Studien zeigen, dass internationale Projekte zur Stärkung sozialer und personaler Kompetenzen beitragen, was insbesondere in Zeiten der Globalisierung wichtig ist. Die europäische Zusammenarbeit, wie sie durch Programme wie ErasmusPlus gefördert wird, ist entscheidend für die Entwicklung zukunftsorientierter Schulen. Diese Veränderungen in den Bildungseinrichtungen sind notwendig, um die Qualität der internationalen und interkulturellen Projektarbeit zu sichern und neue Bildungskonzepte zu implementieren.
Die Integration solcher Austauschprogramme stellt jedoch auch Herausforderungen dar. Es ist unerlässlich, dass Schulen sich nicht nur temporal, sondern strukturell verändern, um ein neues Qualitätsniveau zu erreichen und einen nachhaltigen interkulturellen Austausch zu fördern. Schulen sollten daher als europäisch und global verflochtene Institutionen agieren, um den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.
Die Diskussionen rund um die Vision Dindefelo und ähnliche Projekte verdeutlichen das Potenzial interkulturellen Lernens, sowohl für Einzelne als auch für die Gesellschaft als Ganzes, und unterstreichen die Bedeutung solcher Initiativen für die zukünftige Bildungslandschaft in Europa und darüber hinaus.
Zusammenfassend ist es klar, dass Projekte, die internationale und interkulturelle Kompetenz fördern, nicht nur der persönlichen Entwicklung der Studierenden dienen, sondern auch wesentliche Impulse für den Wandel der Schulen und Bildungssysteme insgesamt bringen.