
Ein lauter Knall aus einem Geschäft in München-Pasing führte am Wochenende zu einem schnellen Einsatz der Polizei. Ein 40-jähriger Münchner hörte das Geräusch und machte sich auf den Weg zu dem nahegelegenen Geschäft. Dort fand er einen Unbekannten, der versuchte, die Glasscheibe am Lieferanteneingang einzuschlagen. Der Mann sprach den mutmaßlichen Täter an, woraufhin dieser das Weite suchte. Umgehend informierte der 40-Jährige die Polizei, die daraufhin eine Fahndung einleitete. Diese war erfolgreich: Ein 30-jähriger Mann wurde festgenommen und in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München gebracht, bevor er am nächsten Tag wieder entlassen wurde. Er wurde wegen versuchten Einbruchs angezeigt, wie tz.de berichtet.
Dieser Vorfall steht im Kontext einer besorgniserregenden Entwicklung in München und darüber hinaus. Immer mehr Einbrüche erschüttern die Region. Am gleichen Tag ereigneten sich zwei weitere Einbrüche in Bogenhausen und Pasing, bei denen unbekannte Täter Gegenstände und Bargeld im Wert von fast einer Million Euro erbeuteten. Der erste Einbruch fand in einem Einfamilienhaus statt, das über eine Balkontür aufgebrochen wurde. Hier entwendeten die Täter mehrere hunderttausend Euro. Eine Videoaufzeichnung dokumentiert den Vorfall, und die Polizei sucht nun Zeugen, insbesondere rund um den Normannenplatz in Bogenhausen, wie sueddeutsche.de berichtet.
Anstieg der Einbrüche in Deutschland
Die Einbruchstatistik für 2024 zeigt einen alarmierenden Trend in Deutschland. Nach den aktuellen Zahlen gab es im Jahr 2023 insgesamt 77.819 Wohnungseinbrüche, was einem Anstieg von etwa 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies bedeutet durchschnittlich 213 Einbrüche pro Tag. Der durchschnittliche Schaden pro Einbruch lag bei 3.500 Euro, was die Gesamtschäden auf 340 Millionen Euro beziffert. Man kann feststellen, dass die Einbruchszahlen nach der Corona-Pandemie wieder zunehmen, wobei besonders in Nordrhein-Westfalen der Anstieg mit 15 % besonders auffällig ist. Großstädte verzeichnen eine höhere Einbruchsrate mit 98 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner, im Gegensatz zu ländlichen Regionen, wo diese Zahl bei 61 liegt. Diese statistischen Daten stammen von home-insider.de.
Die häufigsten Methoden der Einbrecher sind das Aufhebeln von Türen sowie das Ziehen von Zylindern. Besonders beliebt sind Balkon- und Terrassentüren, die in 50 % der Fälle als Zugang genutzt werden. Trotz der steigenden Zahlen bleibt jedoch fast die Hälfte der Einbruchsversuche (47 %) erfolglos. Expertenschätzungen zufolge stellen Gelegenheits- und Spontantäter 80 % aller Einbrüche. Um den Einbruchschutz zu verbessern, sind mechanische Sicherungsmaßnahmen von größter Bedeutung. Auch die Polizei bietet kostenlose Sicherheitsberatungen an, um Bürger über präventive Maßnahmen aufzuklären.
Die Entwicklung in München zeigt, dass die Bürger wachsam sein müssen. Es ist unerlässlich, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen, um das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, zu minimieren.