
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind tiefgreifend und betreffen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch das gesellschaftliche Klima in Deutschland. In der ARD-Dokumentation „FAKT: Corona – Die Pandemie der Spaltung“, die am 18. März 2025 um 21:45 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, kommen verschiedene Betroffene zu Wort, die persönliche Abrechnungen mit der Politik nach der Krise vornehmen. René Heber, ein Unternehmer aus Zwickau, erzählt von einem Verlust von 80.000 Euro, den er nach dem ersten Lockdown im Jahr 2020 erlitten hat. In Sachsen erhielten Unternehmer lediglich Kredite zur Verlustausgleichung, während in anderen Bundesländern bis zu 40.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung standen.
Heber musste letztlich 600.000 Euro an Krediten aufnehmen, und er ist überzeugt, dass sein „Corona“ bis 2030 oder 2031 anhalten wird. Neben Heber schildert auch Dirk Rosenbaum, dass er und seine Familie während der Pandemie stigmatisiert wurden, weil sie sich nicht an die Corona-Maßnahmen hielten. Ingrid Heimke, eine Kinderärztin aus Dresden, spricht von einem „nachhaltig vergifteten“ gesellschaftlichen Klima und den Ermittlungen, die gegen sie wegen angeblicher falscher Gesundheitszeugnisse eingeleitet wurden.
Berufliche Herausforderungen während der Pandemie
Ein weiteres Schicksal wird von Domina Violet berichtet. Sie hatte während der Pandemie mit einem Berufsverbot zu kämpfen und verlor schließlich ihre Wohnung aufgrund ausstehender Mieten. Trotz dieser Schwierigkeiten arbeitete sie heimlich weiter und stellte fest, dass viele ihrer Kunden, darunter Akademiker und Beamte, ebenfalls unter Einsamkeit litten. Dirk Neubauer, der ehemalige Bürgermeister von Augustusburg, traf während des Lockdowns Maßnahmen wie Tests und Kontaktnachverfolgung, die zu sinkenden Inzidenzen führten, doch er wurde durch eine bundesweite Notbremse gestoppt. Er hat daraufhin die SPD verlassen und fordert eine sachliche Diskussion über die Pandemie-Maßnahmen.
Über diese persönlichen Berichte hinaus beleuchtet die Pandemie auch massive wirtschaftliche Auswirkungen, die sich in verschiedenen Bereichen zeigen. Laut der bpb sind insbesondere die Veranstaltungsbranche, Gastronomie sowie der Reiseverkehr betroffen. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland wird auf mindestens 6 Prozent in diesem Jahr geschätzt, wobei der Welthandel voraussichtlich um 15 Prozent zurückgeht, somit stärker als während der Finanzkrise 2008/2009.
Gesamtgesellschaftliche Perspektiven
Die pandemiebedingten Maßnahmen haben nicht nur zu verschärften wirtschaftlichen Schwierigkeiten geführt, sondern auch zu einem erhöhten Stressniveau in der Bevölkerung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt fest, dass die Pandemie die Gesellschaft umfassend verändert hat und empirische Forschung in Geistes- und Sozialwissenschaften notwendig ist. In 18 Projekten werden Herausforderungen und gesellschaftliche Problemlagen untersucht, die durch die Pandemie verstärkt wurden. Diese Forschung hat das Ziel, Erkenntnisse zu gewinnen, die Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit nützen können.
Einige dieser Projekte, wie z.B. die Studie „LoneCOVID“ der GESIS, untersuchen langfristige Entwicklungen sozialer Beziehungen und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Andere Projekte, wie „StiPEx“ von der Universität Greifswald, widmen sich der gesellschaftlichen Stigmatisierung im Pandemie-Kontext und entwickeln Empfehlungen für politische Entscheidungsträger. Es ist evident, dass die Krise nicht nur wirtschaftliche, sondern auch tiefgreifende gesellschaftliche Narben hinterlassen hat.
Die komplexen Wechselwirkungen zwischen den sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen der Pandemie erfordern ein Umdenken in der politischen und gesellschaftlichen Reaktion. Mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen ist eine sachliche und fundierte Diskussion unabdingbar, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die soziale Resilienz wiederherzustellen.