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Online-Apotheken: Bedrohung oder Chance für Ludwigshafens Apotheker?

Am 7. April 2025 erklärt der Apotheker Matthias Schwerdtfeger die Herausforderungen für lokale Apotheken in Ludwigshafen und beleuchtet die Rolle von Online-Apotheken im Gesundheitswesen.

Matthias Schwerdtfeger, ein promovierter Pharmazeut und Apotheker in Ludwigshafen, beleuchtet die Herausforderungen, denen lokale Apotheken gegenüberstehen, besonders im Vergleich zu ihren Online-Pendants. In Gesprächen spannt er den Bogen von der Konkurrenz durch Online-Apotheken bis hin zu den zunehmenden Bürokratieanforderungen, die das Geschäft vor Ort erschweren. Aktuell gibt es in Ludwigshafen zwischen 40 und 45 Apotheken, die traditionell eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung spielen.

Besonders betroffen sind diese Apotheken von einer sich verändernden Landschaft im Gesundheitswesen. Online-Apotheken haben in den letzten Jahren zugenommen und bieten oft günstigere Preise sowie eine bequeme Lieferung nach Hause. Dies führt dazu, dass viele Verbraucher die Vorzüge der stationären Apotheke in Frage stellen und die Vernetzung von medizinischen Dienstleistungen neu bewerten. Die Rheinpfalz berichtet, dass Schwerdtfeger auf diese Problematik aufmerksam macht und die Vorteile der persönlichen Beratung vor Ort betont.

Die Rolle von Online-Apotheken

Eine aktuelle Studie des IEGUS-Instituts, beauftragt von der European Association of E-Pharmacies (EAEP), stellt die Bedeutung von Online-Apotheken für das deutsche Gesundheitswesen heraus. Diese Analyse umfasst Daten von 2019 bis 2023 der vier größten Online-Apotheken-Gruppen in Deutschland, einschließlich der apo.com Group. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Online-Apotheken eine flächendeckende medizinische Grundversorgung sicherstellen.

Eine der zentralen Erkenntnisse der Untersuchung ist, dass Online-Apotheken insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen eine wichtige Rolle spielen. Im Jahr 2023 gab es durchschnittlich 0,37 Pakete mit rezeptpflichtigen (Rx) und/oder rezeptfreien (OTC) Produkten pro Kopf in Deutschland. Im Vergleich zu 2019 hat sich diese Anzahl somit fast verdoppelt. Interessanterweise erhielten weniger besiedelte Gebiete höhere Lieferfrequenzen als dicht besiedelte Regionen, was dieartige Versandmodelle als essenziell für eine gerechte Gesundheitsversorgung erscheinen lässt. Die apo.com Group beleuchtet diese Ergebnisse ausführlich.

Die Herausforderungen für lokale Apotheken

Die Studie hebt auch hervor, dass Online-Apotheken dabei helfen, den Rückgang der Vor-Ort-Apotheken zu kompensieren. Immer mehr stationäre Apotheken schließen ihre Türen aufgrund von Fachkräftemangel, steigenden Betriebskosten und sinkenden Margen. Diese Schließungen führen zu erheblichen Versorgungslücken, die von Online-Plattformen gefüllt werden können.

In einem Kontext, in dem die Notwendigkeit für ein stabiles Gesundheitssystem wächst, ist der Zugang zu digitalen Gesundheitsangeboten, wie Online-Apotheken, Telemedizin und elektronischen Rezepten, entscheidend. Diese Innovationen erleichtern den Zugang zu Medikamenten und tragen zu einer kosteneffizienten Gesundheitsversorgung bei. Diese Entwicklungen sind besonders relevant in Krisenzeiten, wenn Zeit- und Ortsunabhängigkeit eine zentrale Rolle spielt.

Dr. Oliver Scheel, CEO der apo.com Group, betont daher die Dringlichkeit, das Potenzial von Online-Apotheken in politische und wissenschaftliche Diskurse einzubringen. Ein Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens ist unerlässlich, um die Herausforderungen und Chancen in einer sich zunehmend digitalisierenden Welt zu meistern.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 3
group-apo.com
Quellen gesamt
Web: 5Social: 46Foren: 99