
In einem heiklen Mordfall, der die Kölner Öffentlichkeit seit über drei Jahrzehnten beschäftigt, hat das ZDF sich für einen Abbruch der Sendung „Aktenzeichen XY“ entschuldigt. Der Vorfall ereignete sich Anfang November 2024 und brachte neue Aufmerksamkeit auf den Fall von Andrea Weltzer, die am 7. Januar 1992 in Köln ein gewaltsames Ende fand. Die Entscheidung, die Sendung zu unterbrechen, fiel kurz nach einem Einspieler über den Mordfall, was bei Zuschauern und Angehörigen Empörung auslöste, wie T-Online berichtet.
Andrea Weltzer wurde schwer verletzt an der Aachener Straße aufgefunden, nachdem sie zahlreiche Stichverletzungen erlitten hatte. Sie starb nur wenige Stunden später im Krankenhaus. Ihre Identifizierung gelang erst, nachdem ihre Eltern sie als vermisst meldeten, da sie sich ohne Ausweisdokumente befand. Dies wirft Fragen auf über ihre letzten Stunden vor der grausamen Tat, die im Kontext der Kölner Hausbesetzerszene vermutet wird. Wichtige Zeugen in diesem Fall, deren Aussagen entscheidend sein könnten, sind ein Psychologe namens „Klaus“ und ein weiterer Zeuge, der unter dem Namen „Tommy“ bekannt ist. Beide hatten direkten Kontakt zur damaligen Lebenssituation von Andrea.
Ein Cold Case fordert neue Hinweise
Markus Weber, der Leiter der Ermittlungsgruppe „Cold Case“, wird in der Wiederholung der Sendung eine zentrale Rolle spielen, um die Zuschauer um Unterstützung zu bitten. Dabei werden die Ermittlungen zu Andrea Weltzers Schicksal wieder aufgenommen. Die Polizei hofft, durch diese erneute Aufmerksamkeit auf den Fall neue Hinweise zu erhalten, um Licht ins Dunkel zu bringen. Die Ermittler sind besonders daran interessiert, wo sich Andrea am Abend des 6. Januar 1992 aufgehalten hat und wer sie in der Tatnacht gesehen hat, wie die Kölner Polizei auf ihrer Website berichtet.
Die Kölner Polizei geht davon aus, dass die Tat in Zusammenhang mit der Hausbesetzerszene steht, in der Andrea in den Wochen vor ihrem Tod verkehrte. Diese Verbindung könnte entscheidende Hinweise zur Aufklärung des Falls liefern. Neben den bereits erwähnten Zeugen wird die Polizei auch um Hinweise von anderen Personen bitten, die möglicherweise Beobachtungen gemacht haben.
Breite Öffentlichkeit erreicht
Die erneute Berichterstattung über den Fall hat nicht nur das Interesse der Kölner Bevölkerung geweckt, sondern auch das bundesweite Interesse an „Cold Cases“ verstärkt. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat sich dem Thema annehmen und unterstützt aktiv die Aufklärung älterer Kriminalfälle. Auf deren Seite werden weitere Informationen zu verschiedenen ungelösten Fällen zur Verfügung gestellt, um die Öffentlichkeit zur Mithilfe aufzurufen.
Die Kölner Polizei hofft, dass der erneute Fokus auf den Fall Andrea Weltzer dazu führt, dass sich Zeugen melden, die möglicherweise wichtige Informationen haben. Die Ermittler stehen unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln [at] polizei.nrw.de zur Verfügung.