
Am 25. Januar 2025 feiert Dr. Günter Lensch, emeritierter Professor für Angewandte Geochemie und Mineralogie, seinen 95. Geburtstag in Mainz. Geboren am 25. Januar 1930 in Kaiserslautern, hat Lensch eine bemerkenswerte Karriere im Bereich der Geowissenschaften vorzuweisen, die ihn über mehrere europäische Länder und Institutionen geführt hat. Sein Studium absolvierte er an renommierten Universitäten in Heidelberg, Innsbruck, Toulouse und München, wo er sich eine fundierte Basis für seine späteren Forschungen erarbeitete.
Seine Promotion erlangte Lensch 1960 an der Technischen Hochschule in München mit einer umfassenden Studie über die „Geologischen Untersuchungen in der kohleführenden Faltenmolasse Oberbayerns“. In den folgenden Jahren arbeitete er am Geologischen Landesamt Nordrhein-Westfalen in Krefeld, wo er sich auf Kohlenpetrographie und Kohlenmikroskopie spezialisierte.
Akademische Laufbahn
1963 wechselte Lensch an das Mineralogische Institut der Universität des Saarlandes, wo er bald darauf seine Habilitation für Mineralogie über „Die Ultramafitite der Zone von Ivrea“ in den italienischen Westalpen anfertigte. 1970 wurde er zum Professor ernannt. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Gesteine und Minerale der tiefen Erdkruste und der Ozeanböden, wobei er bedeutende Beiträge zur petrogenetischen Einordnung basischer Gesteine leistete und an mehreren geologischen Expeditionen im Iran teilnahm.
Von 1970 bis 1981 war Lensch Hauptkoordinator eines Deutsch-Iranischen Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das sich mit Tektonik, Gebirgsbildung und Lagerstättengenese in der Region beschäftigte. In den 1980er Jahren weitete er seine Forschungsaktivitäten auf materialwissenschaftliche Ausrichtungen zur Denkmalpflege aus und war Mitbegründer des Instituts für Steinkonservierung, welches bedeutende Impulse für die Denkmalpflege in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland gab.
Internationale Vernetzung und Einfluss
Dr. Lensch knüpfte zahlreiche internationale Kontakte und verstärkte die Vernetzung seines Instituts mit den Universitäten, insbesondere mit der Universität Warschau. Er war zudem Mitglied von Prüfungskommissionen in Städten wie Warschau, Nancy und Straßburg und betreute Habilitationen sowie Promotionen. Seine Expertise führte auch zur Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion, wo er an UNESCO-Programmen und Forschungsreisen in den Ural und Kaukasus beteiligt war.
Nach seiner Emeritierung im Jahr 1993 widmete sich Lensch privat der Freimaurerei, deren Mitglied er seit den 1980er Jahren war. Außerdem übernahm er die Herausgeberschaft der Jahrbücher des Freimaurer-Bildungswerks und war dessen Ehrenvorsitzender.
Aktuell leben Lensch und seine Familie in Mainz. Sein Lebenswerk hat nicht nur zur Weiterentwicklung der Mineralogie und Geochemie beigetragen, sondern auch einen bedeutenden Einfluss auf die internationale Zusammenarbeit in der Geowissenschaft hinterlassen.