GesundheitNordrhein-Westfalen

Windpocken auf dem Vormarsch: NRW verzeichnet alarmierenden Anstieg!

In NRW steigt die Zahl der Windpockenfälle dramatisch an. Experten empfehlen Impfungen, um Kinder und Schwangere zu schützen. Erfahren Sie alles über Symptome, Ansteckung und Prävention.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) wird ein alarmierender Anstieg der Windpockenfälle verzeichnet. Laut Ruhr24 wurden im Jahr 2024 insgesamt 3.444 Fälle gemeldet, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 1.856 Fällen im Jahr 2022 und nur 937 Fällen im Jahr 2021. Besonders betroffen ist die Region Westfalen-Lippe, wo die Zahl der Erkrankungen 2024 bei 1.742 lag. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da die Zahlen vor der Corona-Pandemie, etwa im Jahr 2019, noch bei 4.094 Fällen lagen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) legt nahe, dass diese Zunahme auf eine verstärkte Verbreitung des Varizella-Zoster-Virus zurückzuführen ist, das Windpocken verursacht. Die Krankheit wird vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Ansteckungsgefahr beginnt bereits einen Tag vor dem Auftreten des charakteristischen Hautausschlags und bleibt bis zur vollständigen Abheilung der Bläschen bestehen. Die Inkubationszeit für Windpocken beträgt in der Regel zwischen 10 Tagen und 3 Wochen. Erste Symptome sind oft Kopf-, Rückenschmerzen und Fieber, gefolgt von juckenden Hauterscheinungen.

Impfempfehlungen und Bedeutung der Impfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass Kinder im Kleinkindalter eine zweifache Impfung gegen Windpocken erhalten: die erste Dosis sollte im Alter von 11 Monaten und die zweite bis zum 15. Monat verabreicht werden. Diese Impfungen werden von gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten finanziert. Um eine weitere Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern, ist es wichtig, dass der Impfstatus der Kinder regelmäßig überprüft wird. Windpocken sind nicht nur unangenehm, sondern das Virus kann auch im Körper verbleiben und später als Gürtelrose (Herpes Zoster) erneut ausbrechen.

Besonders Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich um ihren Impfschutz kümmern. Das RKI weist darauf hin, dass der Nachweis über eine Impfung gegen Windpocken vor einer geplanten Schwangerschaft wichtig ist. Ungeimpfte Frauen sollten vor einer Schwangerschaft zwei Dosen des Impfstoffs erhalten. Dies ist essenziell, da Windpocken bei einer Infektion in der Schwangerschaft zu schweren Komplikationen für den Fötus führen können. Insbesondere ist das Risiko für das fetale Varizellensyndrom erhöht, wenn die Mutter kurz vor oder nach der Geburt erkrankt.

Risiken während der Schwangerschaft

Wie im Ärzteblatt dokumentiert, sind Windpocken während der Schwangerschaft insgesamt selten, mit einer Inzidenz von 0,1 bis 0,7 pro 1.000 Schwangerschaften. Mehr als 90% der Frauen im gebärfähigen Alter haben jedoch bereits eine Primärinfektion durchgemacht. Eine offene Frage bleibt, wie viele Frauen tatsächlich noch nicht immun sind. Bei Primärinfektionen in den ersten beiden Trimestern besteht ein Risiko einer intrauterinen Infektion in etwa 25% der Fälle.

Das fetale Varizellensyndrom, das in ca. 12% der Fälle auftritt, kann schwerwiegende Folgen haben, darunter Hautveränderungen, Augenerkrankungen und neurologische Defekte. Das Risiko einer Schädigung ist besonders hoch, wenn die Mutter 4 bis 5 Tage vor der Geburt oder bis 2 Tage nach der Entbindung erkrankt. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, seronegative Frauen vor einer Schwangerschaft zu impfen. Frühzeitige Prophylaxe durch aktive Immunisierung ist der beste Weg, um Komplikationen zu vermeiden.

Um eine gesunde Schwangerschaft und eine sichere Geburt zu gewährleisten, ist es für Frauen entscheidend, sich frühzeitig über ihren Impfstatus zu informieren und gegebenenfalls notwendige Impfungen durchführen zu lassen. Der Schutz vor Windpocken ist nicht nur für die Gesundheit der Mutter, sondern auch für die des ungeborenen Kindes von großer Bedeutung.

Referenz 1
www.ruhr24.de
Referenz 2
www.rki.de
Referenz 3
www.aerzteblatt.de
Quellen gesamt
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