
Am 12. April 2025 beginnt eine neue Runde der Gespräche zwischen den USA und dem Iran, initiiert durch das Sultanat Oman. Diese Verhandlungen sind die erste wirkliche Bewegung im Dialog über das iranische Atomprogramm seit Jahren. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi und der US-Sondergesandte Steve Witkoff führen die Delegationen.
Der Kern des Streits dreht sich um Irans Atomprogramm. Während der Iran die zivile Nutzung von Nukleartechnologie betont, hegt der Westen, insbesondere die USA, Bedenken bezüglich einer möglichen Entwicklung von Atomwaffen. Iranische Politiker fordern sogar die Entwicklung von Atomwaffen zur militärischen Abschreckung. Wie ZVW berichtet, ist der Druck auf Iran angestiegen, insbesondere nachdem US-Präsident Donald Trump 2018 einseitig aus dem Wiener Atomabkommen, auch bekannt als Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), ausgestiegen ist, was zu einer erneuten Verschärfung der Sanktionen führte.
Der Hintergrund des Atomabkommens
Das JCPOA, das 2015 nach langwierigen Verhandlungen in Wien verabschiedet wurde, hatte das Ziel, Irans Nuklearprogramm einzuschränken, während gleichzeitig die Wirtschaftssanktionen schrittweise aufgehoben wurden. Ein zentraler Punkt dieses Abkommens war die Reduzierung der angereicherten Uranbestände und die Beschränkung der Zentrifugen. Bis Mitte 2019 bestätigte die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) die Einhaltung dieser Absprachen durch den Iran. Doch nach Trumps Rückzug aus dem Abkommen hat sich die Lage dramatisch verändert. Iran begann schrittweise, seine Verpflichtungen aus dem JCPOA auszusetzen und reichert inzwischen Uran bis zu 60 Prozent an – ein Niveau, das nahezu waffenfähiges Material darstellt Auswärtiges Amt.
Die Verhandlungen in Wien erfuhren einen weiteren Rückschlag, nachdem Iran im Jahr 2022 seine Compliance zur Gänze eingestellt hatte. Während die Gespräche seitdem stagnieren, hat die Aussicht auf eine neue Diplomatie, wie die bpb beschreibt, zu einer vorübergehenden Stabilisierung des iranischen Rial geführt. Expert*innen warnen jedoch, dass das Atomprogramm Irans mittlerweile eine gefährliche Intensität erreicht hat, und sehen wenig Hoffnung auf einen raschen Abschluss der Verhandlungen.
Die geopolitischen Spannungen
Israel äußert sich mit Besorgnis über die neu gestarteten Gespräche und droht mit Militärschlägen gegen iranische Nuklearanlagen, falls der Atomdeal zustande kommt. Dies spiegelt die tiefen geopolitischen Spannungen in der Region wider, die auch Auswirkungen auf die globalen Sicherheitsinteressen haben ZVW.
In dieser komplexen Situation muss sich die US-Administration noch klarer positionieren, da die Anzeichen für einen Kompromiss begrenzt sind. Zwar signalisiert Witkoff eine gewisse Kompromissbereitschaft, dennoch bezeichneten US-Vertreter eine iranische Atombombenfähigkeit als „rote Linie“. Die Gespräche im Oman könnten der Schlüssel zur Entschärfung der anhaltenden Spannungen zwischen den USA und Iran sein, die sich über Jahrzehnte entwickelt haben.
Die internationale Gemeinschaft bleibt wachsam, während beide Seiten um eine Lösung kämpfen, die sowohl die nukleare Bedrohung aus Iran mindert als auch die Stabilität in der Region fördert.