
In Oberbergkirchen wird derzeit intensiv über die geplante Erweiterung der Fernwärmeversorgung im Neubaugebiet „Am Hang III“ diskutiert. Die bereits verlegten Leitungen versorgen aktuell 20 Häuser sowie 25 Wohnungen und Gewerbebetriebe mit umweltfreundlicher Wärme. Trotz dieser Fortschritte regt sich Widerstand gegen einen möglichen Standort für ein Hackschnitzel-Heizwerk in der Nähe des Wohngebiets. Dieses Vorhaben könnte nicht nur den Charakter der Umgebung verändern, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Anwohner haben.
Während einer Informationsveranstaltung am 20. Januar wurde eine umfangreiche 60-seitige Präsentation zu regenerativen Energieformen sowie einer Machbarkeitsstudie vorgestellt. Dabei äußerten Anwohner wie Uta Hartung besorgte Gedanken über die Auswirkungen auf ein Biotop am alten Pfarrweiher, das durch das Heizkraftwerk gefährdet sein könnte. Auch Peter Horstmann bringt seine Bedenken zum Ausdruck und befürchtet sowohl eine Lärmbelastung als auch Straßenschäden durch den Lieferverkehr. Die Sorgen der Rentner-Paare sind verständlich, denn sie planen, weiterhin auf Öl und Solarthermie zu setzen und zeigen kein Interesse an der neuen Fernwärmeversorgung.
Anwohner und Gemeinde im Dialog
Georg Obermaier, Leiter der Verwaltungsgemeinschaft, stellt klar, dass gegenwärtig noch keine konkreten Planungen oder Beschlüsse für den Standort des Heizwerks vorliegen. Die Gemeinde beabsichtigt, das Interesse der Bürger an der Fernwärmeversorgung abzuklären. Alternativstandorte für das Heizwerk, wie die Kläranlage oder der alte Pfarrhof, werden ebenfalls in Erwägung gezogen. Bürgermeister Michael Hausperger bekräftigt, dass aufgrund der Anwohnerkritik der Standort am Weiher eher unwahrscheinlich ist.
Die Möglichkeit einer Umfrage, die bis zum 20. Februar durchgeführt werden soll, soll klären, ob tatsächlich ein Interesse an der Fernwärmeversorgung besteht. Dies könnte den Gemeindevorstand dabei unterstützen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Obermaier hat zudem keine Bedenken, dass schwere Lastfahrzeuge, die das Heizwerk anfahren würden, die Straßen beschädigen könnten, da bereits größere Fahrzeuge wie Müllautos die Zufahrt nutzen.
Nachhaltigkeit und lokale Ressourcen
Im Kontext des allgemeinen Trends hin zu erneuerbaren Energieformen in ländlichen Gebieten, zeigen aktuelle Entwicklungen in Billenhausen, dass der Anstieg der Energiepreise ein wachsendes Interesse an Energiegenossenschaften weckt. Förster Axel Dinger betreut rund 600 Hektar Wald im Krumbacher Stadtwald, wo er aufgrund des Borkenkäfers Fichten fällen muss. Die besten Fichtenstämme werden in die Holzindustrie verkauft, während etwa 10 bis 15 Prozent der Fällungen, was etwa 500 Raummeter entspricht, als Hackschnitzelmaterial verbleiben.
Die Verwendung von Hackschnitzeln als nachhaltige Energiequelle wird zunehmend als einer der Schlüssel zur Reduzierung von fossilen Brennstoffen angesehen. Laut thermondo bieten Hackschnitzelheizungen eine umweltfreundliche Alternative, die in der Lage ist, lokale Ressourcen effektiv zu nutzen, und können helfen, die Abhängigkeit von Gas zu reduzieren.