
Ein Skandal erschüttert derzeit die Welt des Skisprungs: Norwegische Athleten haben ihre Wettkampfanzüge manipuliert. Dies hat zu einer vorläufigen Suspendierung von insgesamt fünf Athleten und drei Trainern aus dem norwegischen Team geführt. Die internationalen Ermittlungen, eingeleitet vom FIS, haben bereits erste Konsequenzen nach sich gezogen.
Bundestrainer Stefan Horngacher äußerte sich erstmals zu den Vorwürfen und stellte klar, dass das deutsche Team in dieser Angelegenheit nichts zu verbergen habe. Die Situation, in der sich das Skispringen aktuell befindet, bezeichnete Horngacher als skurril, während Karl Geiger beim Weltcup in Oslo den dritten und Andreas Wellinger den siebten Platz belegten. Laut Horngacher liegt der Fokus nun auf der Weiterentwicklung des Sports.
Details zum Skandal
Wie verschiedene Quellen berichten, haben anonyme Videos gezeigt, dass das norwegische Team unter dem ehemaligen Cheftrainer Magnus Brevig in illegale Manipulationen verwickelt war. Zwei der prominentesten Athleten, Marius Lindvik und Johann André Forfang, wurden bereits suspendiert. Beide beteuern jedoch, dass sie von den Manipulationen nichts gewusst hätten.
Insgesamt wurden neben Lindvik und Forfang ebenfalls die Athleten Robert Johansson, Robin Pedersen und Kristoffer Eriksen Sundal vorläufig suspendiert. Die internationalen Skisportbehörden haben bestätigt, dass die Anzüge, die während der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Trondheim verwendet wurden, manipuliert wurden. FIS-Renndirektor Sandro Pertile beschreibt diese Art der Manipulation als ernst und kündigte umfassende Ermittlungen an.
Reaktionen und nächste Schritte
Der norwegische Skisprungverband hat bereits auf die Vorwürfe reagiert und sich von Brevig, dem Cheftrainer, sowie von weiteren verantwortlichen Trainern und Materialverwaltern getrennt. Verbandspräsidentin Tove Moe Dyrhaug zeigte sich ob der neuen Verdachtsfälle schockiert. Stimmen aus dem Verband gestehen ein, dass es bei mindestens zwei Anzügen wissentlich zu Betrug gekommen sei.
Die FIS hat die WM-Anzüge des norwegischen Teams beschlagnahmt und wird die Angelegenheit weiter untersuchen. Unklar bleibt, ob es auch in anderen Wettbewerben zu ähnlichen Manipulationen kam. Die Situation hat bereits Diskussionen über drastische Regeländerungen im Bereich der Sprunganzüge für den Rest der Saison ausgelöst.
Wie der ehemalige Skispringer Anders Jacobsen anmerkt, ist es nicht unnormal, dass Teams versuchen, die Grenzen des Regelwerks auszuloten. Er übt zudem Kritik an der Komplexität der FIS-Regeln. Der Skandal stellt jedoch nicht nur die betroffenen Sportler, sondern auch die Integrität des gesamten Sports in Frage.
In der kommenden Zeit wird es entscheidend sein, wie die FIS und die betroffenen Verbände auf die Ergebnisse der Ermittlungen reagieren. Zusätzlich kündigte FIS-Generalsekretär Michel Vion an, dass die Disqualifikationen und weiteren Strafen auch über den aktuellen Vorfall hinausgehen könnten.