
Am 2. März 2025 feierte die Aalener Fasnachtszunft (AFZ) ihre diesjährige Prunksitzung in der Stadthalle, die unter dem Motto „Disneyland“ stand. Bei dieser festlichen Veranstaltung versammelten sich knapp 340 Besucher, die sich in fantasievollen Kostümen präsentierten. Zu den beliebtesten Masken gehörten Figuren wie Minnie Maus, Tinkerbell, Captain Hook und der Panzerknacker. Auch politische Statements wurden gesetzt: Oberbürgermeister Fredrick Brütting trat als „König der Löwen“ auf, während Andreas Lachnit als Donald Trump für Aufsehen sorgte.
Die Prunksitzung, die von Sitzungspräsident Gerhard Luley geleitet wurde, bot ein abwechslungsreiches Programm mit zahlreichen Höhepunkten. Ein besonderes Augenmerk lag auf den Büttenreden, in denen die „Läschtermäuler“ – ein Ensemble bestehend aus Uta Rudolph, Heidi Luley, Susanne Ring-Wengert, Suse Behringer, Petra Kraft und Sabina Ferrano – aktuelle Themen wie Müllproblematik, Hundekot und den Klinikneubau in Essingen auf humorvolle Weise behandelten. Kritische Töne wurden auch gegen OB Brütting und Landrat Dr. Joachim Bläse gerichtet.
Unterhaltungsprogramm und Überraschungen
Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der Überraschungsgast, „Wasseralfinger Schlossfrau“ (Petra Kraft), die über neue Arbeitswelten und die Bedeutung öffentlicher Toiletten sprach. Zudem thematisierte Thomas Rühl als „Olamer Grantler“ Gender- und Klimaklischees. Die Tanzgruppen, darunter die Rot Weiße Garde und die Meckerboys, sorgten für zusätzliche Unterhaltung. Besonders beeindruckend waren die sportakrobatischen Darbietungen der Tanzmariechen Nele und Tessa sowie der Tanzhexen der Narrenzunft Neresheim.
Das AFZ-Showballett tanzte zur Bekanntheit des Disney-Klassikers „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“, was das Publikum begeistert mitreißte. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Partystimmung, erzeugt durch die Schrägtonkünstler von der Guggamusik Kalkstoi aus Neresheim, die das passende musikalische Ambiente kreierten.
Geschichte der Aalener Fasnachtszunft
Die Aalener Fasnachtszunft selbst blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Seit dem Faschingsdienstag 1966 aktiv, begann die AFZ im Winterschen Grundstück, der ehemaligen Essigfabrik, und fand später im Roten Ochsen einen offiziellen Sitz. Neben der Prunksitzung organisiert die AFZ jährlich das „Saure Meckereck“, den Rathaussturm und die Maskentaufe. Aktuell hat der Verein knapp 300 Mitglieder und bietet eine Vielzahl aktiver Gruppen, von Garden für alle Altersgruppen bis hin zu Büttenrednern.
Die Ursprünge der Fastnacht sind tief in der Geschichte verwurzelt, mit Wurzeln in mittelalterlichen Bräuchen, die sich rund um die christliche Fastenzeit entwickelten. Vor der 40-tägigen Fastenzeit mussten verderbliche Nahrungsmittel verbraucht werden. Der Begriff „Fasching“ ist abgeleitet vom „Fastenschank“, dem letzten Alkohol vor der Fastenzeit. Diese Tradition zeigt sich auch in der heutigen Form der Feierlichkeiten, die eine wichtige soziale Funktion erfüllen und oft als Ventil für politische Kritik genutzt werden, wie National Geographic berichtet.