
Die traditionsreiche Imbiss-Kette „Wurst König“ aus Nordrhein-Westfalen hat alle ihre 16 Filialen vorübergehend schließen müssen. Kunden, die einen der beliebten Standorte in Städten wie Leverkusen, Siegen, Velbert oder Bochum besuchen wollten, finden nun die alarmierende Meldung, dass die Geschäfte geschlossen sind. Der Imbiss, der seit über 40 Jahren Currywurst und andere Wurstwaren anbietet, sieht sich derzeit mit ernsten finanziellen Problemen konfrontiert, die vor allem die Angestellten in eine prekäre Lage gebracht haben. Dies berichtet Ruhr24.
Am 20. Januar kam es vor der Zentrale in Essen zu einer Versammlung zahlreicher Mitarbeiter, die im Dezember kein Gehalt erhielten. Diese Unregelmäßigkeiten führten dazu, dass etwa 200 Beschäftigte nun vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen. Die Mitarbeiter erhalten derzeit keine Löhne, und die ursprünglich für Montag angekündigte Auszahlung in bar wurde auf den 1. Februar verschoben. Diese Information wurde den Angestellten zudem nicht persönlich mitgeteilt, sondern lediglich über eine Nachricht auf ihrem Handy, was die Frustration unter ihnen weiter verstärkt. Auch ein Zulieferer aus Dortmund fordert dringend ausstehende Rechnungen in Höhe von 200.000 Euro ein, da die Zusammenarbeit mit „Wurst König“ seit der Übernahme durch einen italienischen Unternehmer rapide abgenommen hat, wie WDR berichtet.
Probleme und Perspektiven
Kritik am Unternehmen kommt auch von Kunden, die das Preis-Leistungs-Verhältnis als unzureichend empfinden. Eine Filiale in Hattingen wurde bereits im letzten Jahr dauerhaft geschlossen und erhielt durchschnittlich nur 1,9 von 5 möglichen Sternen. Beschwerden über rohe Currywurst und unfreundliches Personal sind ebenfalls häufig zu hören. Diese Entwicklungen werfen ein Schatten auf die Zukunft der Kette und ihrer Angestellten, die sich mutmaßlich in einer Art „Firmenbeerdigung“ sehen, wie es Mitarbeiterinnen formulierten.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist, dass „Wurst König“ bislang keine Insolvenz angemeldet hat. Dies hat zur Folge, dass Beschäftigte keinen Antrag auf Arbeitslosengeld stellen oder andere Hilfen beantragen können. In Anbetracht der aktuellen finanziellen Situation und der gestiegenen Unternehmensinsolvenzen, welche durch wirtschaftliche Herausforderungen angeheizt werden – die Insolvenzantragspflicht gilt seit dem Jahreswechsel 2023/2024 – könnte eine Umschuldung oder Restrukturierung dringend notwendig werden, sollten die Verantwortlichen das Überleben des Unternehmens sichern wollen. Experten empfehlen, frühzeitig zu handeln und die Optionen wie das StaRUG oder das Schutzschirmverfahren in Betracht zu ziehen, um einen geordneten Verlauf sicherzustellen, so die Informationen von Schultze & Braun.
Zusammengefasst steht die Imbiss-Kette „Wurst König“ nicht nur vor der Herausforderung, die Kunden zurückzugewinnen, sondern muss auch einen Weg finden, ihre Mitarbeiter und Zulieferer vor den wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Krise zu schützen. Ob dies möglich ist und welche Schritte als nächstes unternommen werden, bleibt abzuwarten.