
In den nördlichen Regionen Chinas eskaliert eine Gesundheitskrise, die vor allem Kinder unter 14 Jahren betrifft. Berichten von DerWesten zufolge sind die Krankenhäuser überfüllt, insbesondere Kinderkliniken, wo es an Betten mangelt. Der Druck auf das medizinische Personal ist enorm, und die Situation erinnert an die ersten Tage der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Krankenhäuser in Städten wie Peking und Liaoning melden lange Schlangen vor den Notaufnahmen, während viele Kinder intravenöse Infusionen benötigen.
Eine Reihe von viralen Erregern trägt zur Krise bei, wobei das Humane Metapneumovirus (hMPV), Influenza A und Mycoplasma pneumoniae besonders hervorstechen. hMPV verursacht grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot. Laut NDTV ist dieses Virus für schwere Atemwegserkrankungen, insbesondere bei Kindern und vulnerablen Gruppen, bekannt. Die Infektion verläuft oft mild, kann jedoch bei Risikopatienten gravierende Komplikationen nach sich ziehen.
Ursachen und Verbreitung
Die aktuelle Epidemie wird mit der Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen in Verbindung gebracht, die den Kontakt mit herkömmlichen Atemwegsviren verringert haben. Viele Experten befürchten, dass die Immunität der Bevölkerung aufgrund der verstärkten Isolation während der Pandemie geschwächt ist. Die WHO hat die Überwachungssysteme in China verstärkt, jedoch keinen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Bislang wurden keine neuen, unbekannten Krankheitserreger entdeckt, wie ZDF berichtet.
Zusätzlich zu hMPV verbreiten sich Mycoplasma pneumoniae und Influenza A, die für zahlreiche Fälle von Atemwegserkrankungen verantwortlich sind. Die Symptome der Infektion sind vor allem bei jungen Kindern und älteren Erwachsenen besorgniserregend. Expertinnen und Experten raten zur Einhaltung von Hygienepraktiken wie regelmäßigem Händewaschen und dem Vermeiden von engem Kontakt zu Erkrankten, um die Verbreitung weiter einzudämmen.
Gesundheitssystem unter Druck
In den Familien ist die Besorgnis über die steigenden Infektionszahlen spürbar. Schulklassen mussten geschlossen werden, und die Eltern stehen vor der Herausforderung, ihre Kinder vor Ansteckungen zu schützen. Viele in der Bevölkerung sind überzeugt, dass intravenöse Infusionstherapien effektiver sind als die Einnahme von Tabletten, was zu einer hohen Auslastung der Kliniken führt. Dies hat zusätzlich zu Überlastungen in den Krankenhäusern beigetragen, betont das Meldesystem Promed.
Die Situation wird durch das Fehlen eines Hausarztsystems in China verstärkt, was die Verlagerung von Patienten in die Krankenhäuser erzwingt.
Die derzeitige Lage ist angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie die chinesischen Behörden auf diese Gesundheitskrise reagieren werden. Während das Gesundheitssystem unter Druck steht, gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen. Die Behörden haben die Situation als nicht dramatisch eingestuft, berichten jedoch auch von zunehmenden Fällen und hohen Überlastungen von Kliniken.