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Bergisch Gladbach: Tageseltern sichern Sitz im Jugendhilfeausschuss!

Tageseltern in Bergisch Gladbach kämpfen für bessere Bezahlung und Mitbestimmung im Jugendhilfeausschuss. Ein Kompromiss schafft Fortschritt, aber wichtige Themen bleiben ungelöst. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen!

Kindertagesmütter und -väter in Bergisch Gladbach haben sich entschieden, aktiv für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einzutreten. Sie fordern vor allem eine bessere Bezahlung und mehr Anerkennung für ihre wichtige Arbeit im Bereich der Kindertagespflege. Der Kampf hat nun einen ersten Erfolg gebracht: In der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses (JHA) wird eine geänderte Satzung zur Förderung der Kindertagespflege beschlossen. Sarah Heller, die Vorsitzende der IG-Kindertagespflege, zeigt sich erleichtert über diesen Fortschritt, da ein Sitz im JHA als entscheidender Schritt zur Anerkennung ihrer Leistungen gewertet wird. Eine Sprachrohrfunktion innerhalb des Ausschusses könnte helfen, die Anliegen der Tageseltern besser zu vertreten.

Ein wichtiger Bestandteil der bevorstehenden Änderungen ist ein Kompromiss, der der AG Jugendhilfe einen zusätzlichen Sitz einräumt, der einer Sprecherin der IG zur Verfügung steht. Doch trotz dieser positiven Entwicklungen bleiben wichtige Punkte ungeklärt. Hierzu gehören der Urlaubsanspruch, die Fortschreibungsrate sowie die stundengenaue Abrechnung, die sich Tageseltern wünschen. Aktuell liegt der Urlaubsanspruch bei fünf Wochen, eine sechste Woche steht im Raum.

Finanzielle Herausforderungen

Die finanziellen Rahmenbedingungen sind für die Tageseltern eine ständige Herausforderung. Diese kritisieren, dass sie nicht von der jährlichen Erhöhung der KiBiz-Kindpauschalen profitieren, während die Kosten für Miete und Lebensmittel in den letzten Jahren gestiegen sind. Besonders hervorzuheben ist der Wunsch nach einer flexibleren Abrechnung, da ihre Betreuungstätigkeiten bereits vor Beginn der offiziellen Betreuungszeit einsetzen. Diese Themen werden auch im Zusammenhang mit den gesetzlichen Regelungen zur finanziellen Basisförderung der Kindertageseinrichtungen behandelt, die im Paragraf 33 festgelegt sind.

Im Januar 2025 werden in Bergisch Gladbach 4312 Kinder in Kitas betreut. Der aktuelle Stand zeigt, dass 84 Tageseltern in der Stadt tätig sind, die insgesamt 332 Kinder betreuen. Der Mangel an Betreuungsplätzen wird in der Diskussion über zukünftige Angebote immer wieder angesprochen. Derzeit besteht ein Defizit von rund 400 Betreuungsplätzen, was Claudia Werker dazu veranlasst hat, eine Beschlussvorlage für das Kita-Jahr, das im August beginnt, anzukündigen.

Haushaltsplanung und zukünftige Ausgaben

Die finanziellen Aspekte der Kinder- und Jugendhilfe sind auch im Zuge des Haushaltsentwurfs 2025 relevant. In Erkelenz sind insgesamt rund 149 Millionen Euro für den Jugendhilfeetat eingeplant, wovon etwa 39,5 Millionen Euro auf Kinder-, Jugend- und Familienhilfe entfallen. Für die Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege sind etwa 25,5 Millionen Euro budgetiert. Die sich daraus ergebende Differenz von über 10 Millionen Euro muss aus allgemeinen städtischen Haushaltsmitteln finanziert werden. Diese höheren Ausgaben resultieren aus einer gestiegenen Nachfrage nach Betreuungsplätzen und der Notwendigkeit von Schulungsmaßnahmen für Fachpersonal.

Für Hilfen an junge Menschen und ihre Familien sind etwa 13 Millionen Euro eingeplant, wobei auch hier die Erträge durch Elternbeiträge nicht ausreichen, um die Kosten zu decken. Die Stadt Erkelenz plant auch Investitionen in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro für die Kinder-, Jugend- und Jugendhilfe, einschließlich der Instandhaltung von Spielplätzen.

Insgesamt steht die Kindertagespflege vor der Herausforderung, sich angemessen in das System der Jugendhilfe einzugliedern, und die Diskussion um eine bessere Bezahlung und Anerkennung der Tageseltern bleibt hochaktuell.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
recht.nrw.de
Referenz 3
www.erkelenz.de
Quellen gesamt
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