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Buhrows Abschied: 10 Jahre WDR zwischen Skandalen und Sparmaßnahmen!

Am 13. Januar 2024 verabschiedet sich Tom Buhrow als WDR-Intendant. Seine Amtszeit war geprägt von Reformen, Sparmaßnahmen und teils kontroversen Entscheidungen. Was bleibt von seinem Erbe?

Die Ära von Tom Buhrow als Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) neigt sich dem Ende zu. Bei einem Sommerfest der Filmstiftung NRW im Juni 2023 agierte der 66-Jährige fast wie auf einer Abschiedstournee. Buhrow, der 2013 das Amt übernahm, wird am 13. Januar 2024 offiziell verabschiedet. Seine Nachfolgerin, Katrin Vernau, ist bereits seit dem 1. Januar im Amt. Trotz seiner Erfolge in der Nachrichtenberichterstattung, insbesondere während seiner Zeit als Korrespondent in Washington, bleibt Buhrows Bilanz umstritten.

Buhrow übernahm die Leitung des WDR ohne vorherige Managementerfahrung. Diese Herausforderung stellte sich als erheblich heraus, insbesondere als der WDR für 2025 mit Aufwendungen von 1,6 Milliarden Euro rechnet. Ein striktes Sparprogramm unter seiner Führung führte zum Abbau von 500 Planstellen. Kritiker machten ihm vor, dass die Einsparungen oft auf Kosten freier Journalisten und kultureller Programme gingen. Zudem sorgt die finanzielle Lage des WDR für hohe Rückstellungen bei den Renten, für Buhrow summierten sich diese auf etwa 4,5 Millionen Euro.

Kontroversen und interner Druck

Buhrow sah sich während seiner Amtszeit einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Ein Gutachten über das Betriebsklima brachte Missstände ans Licht, darunter Machtmissbrauch und Diskriminierung. Dies führte zu öffentlicher Kritik, insbesondere nachdem ein versprochener Kulturwandel nach einem MeToo-Skandal im Jahr 2018 ausblieb. Zudem wurde er für umstrittene Personalentscheidungen, wie die Verpflichtung von Valerie Weber, kritisiert. Innerhalb des Hauses war ihm oft mangelnde Entscheidungsfreude und fehlendes Fingerspitzengefühl vorgehalten worden.

Ein Vorfall, der die interne Situation weiter verschärfte, war ein Shitstorm um ein Satire-Video, für dessen Inhalt sich Buhrow öffentlich entschuldigte. Diese Entschuldigung stieß jedoch intern auf Unverständnis. Während Buhrow versuchte, mutig in Debatten voranzugehen, geschah dies häufig zum falschen Zeitpunkt. In Bezug auf seine Vorstandsmitgliedschaften, darunter als Vorsitzender der Bavaria Film GmbH, war er stets aktiv und setzte sich für Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein.

Ein bewegtes Leben

Tom Buhrow wurde am 29. September 1958 in Troisdorf geboren und wuchs in Siegburg auf. Nach einer Karriere, die ihn vom Volontariat beim WDR über verschiedene Reporterpositionen bis hin zur Intendanz führte, war er von 2006 bis 2013 Moderator der Tagesthemen. Unter seiner Führung initiierte die ARD 2020 eine Digitaloffensive und forderte grundlegende Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Buhrow war der bestbezahlte Intendant der ARD mit einem Jahresgehalt von 413.000 Euro im Jahr 2021.

Privat war Buhrow von 1993 bis 2016 mit Sabine Stamer verheiratet und hat zwei Töchter. Heute lebt er in einer neuen Beziehung und hat drei Stiefkinder. In der Reflexion über seine Zeit als Intendant plant er, möglicherweise ein E-Bike zu kaufen, um über die vergangenen Jahre nachzudenken.

Die Herausforderungen und Erfolge, die Buhrow während seiner Amtszeit erlebt hat, spiegeln die Veränderungen wider, mit denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk konfrontiert ist. Experten warnen, dass zentrale Reformen notwendig sind, um das Vertrauen der Zuschauer zu erhalten und den Rundfunk fit für die Zukunft zu machen, wie die Otto Brenner Stiftung analysiert.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
de.wikipedia.org
Referenz 3
www.otto-brenner-stiftung.de
Quellen gesamt
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