
In der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid wird an einem umfassenden Konzept gearbeitet, um geflüchtete Menschen adäquat unterzubringen. Sowohl die Verwaltung als auch die Öffentlichkeit sind in diesen Prozess involviert. Aktuelle Pläne sehen eine Container-Anlage in Hochhausen vor, die bis zu 132 Personen aufnehmen kann. Am Wahner Weg wird diese zweigeschossige Anlage errichtet, und der Bauantrag dafür ist bereits gestellt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 524.000 Euro, wobei die Gemeinde die Vorabkosten trägt, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Die Einwohner von Hochhausen zeigten sich bei einer Anwohnerversammlung, an der etwa 40 Personen teilnahmen, besorgt über die infrastrukturellen Herausforderungen, die mit der Unterbringung der Geflüchteten verbunden sein könnten. Vor allem die schlechten Straßenverhältnisse auf dem Wahner Weg mit großen Schlaglöchern und unzureichender Beleuchtung wurden kritisiert. Zudem wurde die Fußgängerampel an der B 56 als „lebensgefährlich“ eingestuft, während die bereits überfüllte Bushaltestelle zusätzliche Belastungen erwartet. Anwohner fordern daher mehr öffentliche Einrichtungen, insbesondere für Kinder.
Jetzt in Zahlen: Die aktuelle Situation
Aktuell leben in Neunkirchen-Seelscheid insgesamt 496 Flüchtlinge und Asylbewerber, wovon 325 auf dem Thurn-Gelände untergebracht sind. Dieses Gelände soll nach und nach zurückgebaut werden. Die derzeitige Aufnahmeverpflichtung der Gemeinde liegt bei 48 Personen, um der Zuweisung neuer Geflüchteter, die über die Landesregierung erfolgt, gerecht zu werden. In der Vergangenheit lag die Höchstbelegungsrate bei 64 Geflüchteten.
- Aktuelle Anzahl der Flüchtlinge in Neunkirchen-Seelscheid: 496
- Anzahl der Flüchtlinge auf dem Thurn-Gelände: 325
- Geplante Gesamtanzahl in der zukünftigen Container-Anlage: 132
Bauliche Maßnahmen und zukünftige Perspektiven
Ein weiterer Baustein in der Unterbringung von Geflüchteten ist ein bereits im vergangenen Jahr geplanter Neubau in Seelscheid. Diese eingeschossige Holzhaus-Anlage hat eine Grundfläche von über 200 Quadratmetern und kann bis zu 48 Personen unterbringen. Insgesamt gibt es sechs Wohnräume, die jeweils bis zu acht Personen beherbergen können. Die Gesamtkosten für den Neubau sowie den Abbruch der alten, maroden Häuser am Sportplatz belaufen sich auf etwa 300.000 Euro.
Sozialarbeiter und ein Hausmeisterdienst werden für die Betreuung in der Container-Anlage zuständig sein. Bürgermeisterin Nicole Berka plant auch Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und zur Schaffung von Rückzugsorten für Kinder. Die Zuweisung der Geflüchteten erfolgt jedoch zwingend, ohne dass eine Option zur Ablehnung besteht, was die Gemeinde vor eine organisatorische Herausforderung stellt.
Laut Neunkirchen-Seelscheid wird die Gemeinde sich auch weiterhin auf neue Zuweisungen vorbereiten müssen, da der Zustrom von Flüchtlingen in dieser Wintersaison aufgrund der Sperrung der „Balkan-Route“ gegenwärtig auf ein Minimum gesunken ist. Daher ist es umso wichtiger, dass die infrastrukturellen Gegebenheiten der Gemeinde entsprechend angepasst werden.
Ein umfassender Plan für die Unterbringung von Geflüchteten in Neunkirchen-Seelscheid ist in Arbeit, der die Herausforderungen der Gemeinde und die Bedürfnisse der Neuankömmlinge in Betracht zieht. Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass alle Maßnahmen darauf abzielen, den geflüchteten Menschen ein sicheres und stabiles Zuhause zu bieten, während zugleich die bestehenden lokalen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.