
Im Allwetterzoo Münster hat sich in den letzten Monaten bemerkenswert viel getan. Der Zoo, der als einer der modernsten in Nordrhein-Westfalen gilt, präsentiert stolz vier neue Tierarten, die die Artenvielfalt des Parks erweitern. Laut DerWesten sind unter diesen neuen Bewohnern Dolchstichtauben, Schamadrosseln, Furchentangare und Zweifarb-Fruchttauben. Die Dolchstichtauben und Schamadrosseln lebten zuletzt bis 2020 im alten Tropenhaus und machen jetzt einen Neustart im revitalisierten Zoo.
Insgesamt sind 12 neue Vogelarten ins Münsterland eingezogen, darunter auch die Zweifarb-Fruchttaube, die aufgrund ihrer besonderen Geschichte ins Rampenlicht rückt: Im Jahr 1977 fand hier die erste deutsche Erst-Nachzucht dieser Art statt. Dies zeigt deutlich das Engagement des Zoos für den Artenschutz und die Zucht seltener Arten.
Modernisierung und Weiterentwicklungen
Ein bedeutender Teil der Neuerungen des Allwetterzoos ist die frisch eröffnete Meranti-Halle, die das modernste Tropenhaus des Zoos darstellt. Diese Halle, die im Juni 2023 feierlich eröffnet wurde, bietet nicht nur den neuen Vogelarten ein Zuhause, sondern ist auch ein Zeichen für die zentrale Vision des Zoos, sich ständig weiterzuentwickeln. Auch das Bärenhaus wurde kernsaniert, was den Zoo zu einem attraktiven Ziel für Besucher macht, die sich für Tiere und deren Lebensräume interessieren.
Mit der Eröffnung des neuen Artenschutz-Campus im Eingangsbereich können Besucher einen tiefen Einblick in den aktiven Artenschutz gewinnen. Für die Zukunft sind zudem weitere Modernisierungen geplant, darunter ein modernes Bistro mit regionalen Produkten und die Überarbeitung des alten Wasserspielplatzes. Allwetterzoo.de hebt hervor, dass auch eine Ersatzbeschaffung für die baufällige Riesenrutsche und Umbauarbeiten am Giraffenhaus in Planung sind.
Finanzielle Herausforderungen und Eintrittspreiserhöhung
Doch diese Umgestaltungen bringen auch hohe Kosten mit sich, die aufgrund von Inflation und Tarifsteigerungen noch zunehmen. Ab Januar 2025 wird der Eintrittspreis für Erwachsene auf 23,90 Euro ansteigen, während die Familienjahreskarte künftig 219 Euro kosten wird. Trotz dieser Erhöhungen bleibt der Allwetterzoo im NRW-weiten Preisvergleich im guten Mittelfeld. Besonders hervorzuheben ist, dass die neuen Eintrittspreise auch Besuche des Pferdemuseums und des Robbenhaven beinhalten.
Um den stetig steigenden Ansprüchen gerecht zu werden, sind außerdem Zootage an vier Samstagen im Jahr mit einem halben Eintrittspreis für bestimmte Tiere geplant. Solche Angebote sollen es noch mehr Menschen ermöglichen, den Zoo zu besuchen und sich über die Bedeutung des Artenschutzes zu informieren.
Der Kontext der Tierhaltung
Die Art und Weise, wie Tiere in Zoos gehalten werden, hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark verändert. Laut Animals as Objects sind Zoos heute bestrebt, ihre Tiere aus internationalen Zuchtprogrammen zu beziehen, die Teil der Erhaltungsanstrengungen sind. Historisch betrachtet waren viele Tiere Geschenke von Herrschern oder wurden aus den Kolonien importiert. In der heutigen Zeit streben Zoos eine bessere Nachzuchtpopulation an und fördern damit den Artenschutz.
Die bemühte Rückbesinnung auf Zuchtprogramme hat auch den Allwetterzoo erreicht, da er durch Tierumsetzungen sicherstellt, dass Inzucht vermieden wird und die genetische Vielfalt innerhalb der Zoo-Bewohner erhalten bleibt. In diesem Sinne bleibt der Allwetterzoo Münster nicht nur ein unterhaltendes Ziel, sondern auch ein Ort des Lernens über Wichtigkeit und Herausforderungen des Artenschutzes.
Insgesamt zeigt der Allwetterzoo Münster, dass er sowohl in der Tierhaltung als auch im Bereich Artenschutz und Besuchererlebnis zukunftsorientierte Wege geht.