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Vandalismus-Schock in Wasserburg: Madonna geköpft!

In Wasserburg am Inn wurde eine Marienstatue brutal beschädigt. Robert Zeislmeier, der die Kapelle vor fünf Jahren errichtete, ist fassungslos über den Vandalismus und plant eine Restaurierung.

In Wasserburg am Inn, Oberbayern, hat ein schockierender Vandalismusfall für Bestürzung gesorgt. Die Madonnenfigur in einer Kapelle, die vor etwa fünf Jahren von der Familie Zeislmeier erbaut wurde, wurde mutwillig beschädigt. Der Kopf der Statue wurde abgetrennt und mit Wucht gegen die Wand geschleudert. Robert Zeislmeier, der Eigentümer der Kapelle, erfuhr von dem Vorfall während einer Messe, als er nicht in der Stadt war. Seinen Aussagen zufolge ist er fassungslos über die grausame Handlung, die in dem beschaulichen Stadtteil geschehen ist, in dem sich die Kapelle in der Salzburger Straße, nicht weit von einer Tankstelle, befindet. Im Inneren der Kapelle liegen Kerzen, Blumen und ein Foto seines verstorbenen Vaters, Robert Zeislmeier Senior, der 2022 verstarb. Die beschädigte Madonna trug einen Rosenkranz um den Hals, ihr Sockel hingegen ist nun leer, was das Maß an Zerstörung unterstreicht. Zeislmeier plant, die Figur restaurieren zu lassen, hat aber den Vorfall nicht bei der Polizei angezeigt, da er nicht glaubt, dass die Täter ermittelt werden können. Laut der Polizeiinspektion Wasserburg sind keine weiteren ähnlichen Fälle bekannt. Polizeichef Markus Steinmaßl äußerte, dass es schwierig sei, die Intention hinter solchen Taten zu beurteilen.

Hintergründe zum Vandalismus in Bayern

Der Vorfall in Wasserburg reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung ein. Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) hat einen Anstieg von Vandalismusakten gegen Kirchen, Kapellen und Klöster festgestellt. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 294 Fälle von Sachbeschädigungen registriert, was im Vergleich zu 271 Fällen im Jahr 2021 einen deutlichen Anstieg darstellt. Diese Zunahme wird nicht als Nachholeffekt aus der Corona-Zeit betrachtet, sondern hat sich über mehrere Jahre hinweg manifestiert. Die Motive für diese Taten sind vielfältig, und in einigen Fällen sind die Beweggründe schwer zu ermitteln, wie bei dem Brand eines Altars in Spalt oder der Beschädigung von Orgelpfeifen durch minderjährige Mädchen in Niederbayern.

Vorallem religiös motivierte Schmierereien und anti-religiöse Parolen sind darunter zu finden, wobei auch antisemitische und pro-russische Aussagen aufgetaucht sind. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der Diebstähle aus Kirchen in den letzten fünf Jahren deutlich gesunken, was einen leichten Lichtblick in dieser besorgniserregenden Entwicklung darstellt. Robert Zeislmeier spricht jedoch für viele, die im Angesicht des Vandalismus um den Verfall von kulturellen und religiösen Werten fürchten, die solche Angriffe symbolisieren.

Ein ähnlicher Vorfall erschütterte 2020 Straubing, wo eine Marienstatue beschädigt wurde. Der Kopf der Statue wurde damals mit einem Mund-Nasen-Schutz bedeckt. Der mutmaßliche Täter, ein 20-jähriger Mann, wurde zwar ermittelt, aber aufgrund von Schuldunfähigkeit im August 2021 freigelassen. Auch im Bistum Münster ist Vandalismus an Kirchen verzeichnet worden, wie der Diebstahl von Taufgeschirr in der Pfarrei Senden.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.kirche-und-leben.de
Referenz 3
www.sonntagsblatt.de
Quellen gesamt
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