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FC St. Pauli: Hymne bleibt tabu – Fans gespalten wie nie zuvor!

Der FC St. Pauli spielt die Stadionhymne „Das Herz von St. Pauli“ aufgrund der NS-Vergangenheit des Texters vorerst nicht mehr. Spannende Reaktionen der Fans und eine geplante Diskussion stehen bevor.

Der FC St. Pauli hat entschieden, die traditionsreiche Stadionhymne „Das Herz von St. Pauli“ vor erst einmal nicht mehr abzuspielen. Diese Maßnahme trat beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach in Kraft. Der Hintergrund dieser Entscheidung ist überraschend und tiefgründig. Der Autor des Liedes, Josef Ollig, war während der NS-Zeit als Wehrmachtsoldat und Kriegsberichterstatter aktiv. Diese Tatsache hat in den letzten Wochen zu intensiven Diskussionen innerhalb der Fangemeinde geführt.

Die Hymne wurde in den 50er Jahren veröffentlicht und erlangte große Popularität, insbesondere nachdem sie von Hans Albers im gleichnamigen Film von 1957 gesungen wurde. Für viele Anhänger hat das Lied eine bedeutende emotionale Verbindung, wie Präsident Oke Göttlich betont. Dennoch sieht die Vereinsführung die Notwendigkeit, auf die Bedenken von Mitgliedern und Fans zu reagieren und eine Hymne, die viele nicht unterstützen, im Stadion nicht abzuspielen.

Reaktionen und kritische Stimmen

Die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gespalten. Einige Anhänger des FC St. Pauli äußern Protest, während andere die Maßnahme unterstützen. Sicherheitschef Sven Brux hat klargestellt, dass eine Hymne, die nicht von der Mehrheit der Fans akzeptiert wird, ihre Funktion verliert. Dies verdeutlicht die Spannungen innerhalb der Fangemeinde und die Herausforderungen, vor denen der Verein steht.

Die Diskussion und die Entscheidungsfindung sollen jedoch nicht überstürzt werden. Der Verein plant eine umfassende wissenschaftliche Dokumentation zu Olligs Rolle während des Nationalsozialismus sowie eine Diskussionsveranstaltung nach der laufenden Saison. Ursprünglich sollte die Dokumentation bereits im April veröffentlicht werden, doch neue Fragestellungen haben dazu geführt, dass diese Veröffentlichung nun verschoben wurde, um eine gründliche Analyse zu gewährleisten.

Geschichte und Kontext

Die Entscheidung ist nicht die erste, die der FC St. Pauli in Bezug auf seine Geschichte und Symbolik trifft. Bereits in den 1990er Jahren wurde das Stadion umbenannt, als sich Rückschlüsse auf die NSDAP-Mitgliedschaft des Namensgebers Wilhelm Koch ergaben. Diese Zurückhaltung gegenüber belasteten Symbolen und Texten zeigt, dass der Verein bestrebt ist, eine inklusive und respektvolle Atmosphäre zu fördern.

Die Thematik rund um „Das Herz von St. Pauli“ wird auch durch die laufenden Untersuchungen des FC-St.-Pauli-Museums verstärkt, die die Rolle von Josef Ollig im Zweiten Weltkrieg näher beleuchten sollen. Die Entscheidung, das Lied nicht mehr zu spielen, wurde im Februar beim Heimspiel gegen den SC Freiburg begonnen, nach mehr als 20 Jahren Präsenz im Stadion.

Wie der FC St. Pauli mit dieser heiklen Angelegenheit umgeht, wird sowohl die interne Dynamik als auch die Beziehung zu seinen Fans in den kommenden Monaten maßgeblich beeinflussen. Präsident Oke Göttlichs Aussage, dass eine Hymne im Stadion die Menschen zusammenbringen sollte, bleibt ein Leitmotiv in der Betrachtung dieser komplexen Situation.

Für den FC St. Pauli ist die Herausforderung nun, eine Balance zwischen Tradition und den aktuellen gesellschaftlichen Werten zu finden, während die Fans abwarten, wie die Diskussionen weitergehen.

Für weitere Details zur aktuellen Situation und den Reaktionen rund um die Stadionhymne können Sie die Berichterstattung auf Compact und Sky Sport verfolgen.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 3
sport.sky.de
Quellen gesamt
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