
Die A45 bei Lüdenscheid bleibt seit Dezember 2021 in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Grund für diese Maßnahme ist die marode Rahmedetalbrücke, die als gefährlich eingestuft wurde. Im März 2023 wurde die alte Brücke gesprengt, und seit Herbst 2023 laufen die Bauarbeiten an der neuen Rahmedetalbrücke. Diese soll ab spätestens 2026 wieder befahrbar sein, doch es gibt bereits Hinweise darauf, dass eine frühere Freigabe möglich sein könnte. Die Autobahn GmbH plant, die A45 spätestens im Sommer 2026 für den Verkehr freizugeben. Für die Anwohner in Lüdenscheid bedeutet die Sperrung eine erhebliche Zunahme von Verkehr und Lärm.
Aktuell zeigt die Baustelle der neuen Talbrücke Rahmede merkliche Fortschritte; so stehen bereits zwei Hauptpfeiler, während zwei weitere in Arbeit sind. Brückenelemente werden mithilfe eines Taktschiebeverfahrens über das Tal geschoben, was den Bauprozess effektiv vorantreibt. Tatsächlich könnte die Verkehrsfreigabe der A45 möglicherweise bereits früher als 2026 erfolgen – es könnte schon Ende 2025 so weit sein. Die Arbeiten wurden von der Autobahn GmbH als „im Plan liegend“ bestätigt, und der Zeitplan des Habau-Konsortiums legt nahe, dass der zweite Bauabschnitt der Rahmedetalbrücke 12 bis 15 Monate nach der Freigabe der A45 abgeschlossen sein sollte.
Zusammenhang mit anderen Bauprojekten
Die Freigabe der Rahmedetalbrücke könnte eng mit dem Bau der Sterbecke-Talbrücke abgestimmt werden, deren Fertigstellung ebenfalls für Ende 2025 geplant ist. An den Autobahnabschnitten zwischen diesen beiden Brücken wird eine Fertigstellung bis Oktober 2025 angestrebt. Dieses enge zeitliche Zusammenspiel lässt darauf schließen, dass die A45 möglicherweise schon vorher wieder befahrbar sein könnte. Die Diskussionen der Autobahn GmbH und des Bundesverkehrsministeriums bedeuteten, dass von einer fixen Deadline im Sommer 2026 abgerückt wurde, stattdessen wird nur noch von „2026“ gesprochen, was Raum für eine frühere Freigabe lässt.
Zudem ist der Zustand anderer Brücken und Straßen in Nordrhein-Westfalen besorgniserregend. Über 470 Kilometer Straßen sind sanierungsbedürftig, was zu weiteren Baustellen und entsprechenden Verkehrseinschränkungen führen könnte. Eine weitere Brücke der A1 steht noch vor der Sprengung, was zusätzliche Sperrungen zur Folge haben wird.
Umweltschutzmaßnahmen während der Bauarbeiten
Besondere Herausforderungen stellen auch Umweltaspekte dar. Während der Bauvorbereitungen wurden Schutzmaßnahmen für geschützte Arten erfolgreich umgesetzt. So konnten Fledermäuse und Falken neue Quartiere annehmen. Zwei Fledermaustürme und Stollen sind von Tieren bewohnt, während in den letzten zwei Jahren neun Falkenküken großgezogen wurden. Dies zeigt, dass trotz der umfangreichen Bauarbeiten umweltfreundliche Lösungen gefunden werden können, die den Lebensraum geschützter Arten berücksichtigen.
Die Situation in Lüdenscheid verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, die bei der Sanierung und dem Neubau von Autobahnbrücken in Nordrhein-Westfalen bestehen. Mit mehr als 20 Bauprojekten, die bereits in Umsetzung sind und viele weitere in Planung, bleibt die Verkehrssituation in der Region angespannt und erfordert Geduld von den betroffenen Anwohnern und Fahrern. Detaillierte Informationen zu laufenden und geplanten Autobahnprojekten finden sich unter Ruhr24, Come-on und 24rhein.