
Florian Lipowitz hat bei der diesjährigen Rundfahrt Paris-Nizza beeindruckt und sich den zweiten Gesamtrang sowie das Weiße Trikot als bester Jungprofi gesichert. Der 24-jährige Deutsche beendete das Rennen 1:15 Minuten hinter dem Gesamtsieger Matteo Jorgenson aus den USA. Diese Platzierung markiert die beste deutsche Leistung bei Paris-Nizza seit Maximilian Schachmann, der sowohl 2020 als auch 2021 siegreich war. Lipowitz, der bereits im Vorjahr bei der Spanien-Rundfahrt den siebten Gesamtrang erzielte, zeigte erneut seine Fähigkeiten im Radsport. Auf der letzten Etappe rund um Nizza kam er als Sechster ins Ziel, während Magnus Sheffield den Tagessieg errang.
Die anspruchsvollen Bedingungen, die von Schnee und Regen geprägt waren, stellten Lipowitz vor Herausforderungen. Dennoch bewies er seine Stärke, insbesondere bei langen Anstiegen, auch wenn er bei kurzen, steilen Steigungen Schwierigkeiten hat. Auf der fünften Etappe behauptete er sich als Sechster an der Côte-Saint-André, bevor Jonas Vingegaard, ein zweimaliger Tour-de-France-Sieger, nach einem Unfall aus dem Rennen aussteigen musste. Vingegaard zog sich eine Handprellung und eine Platzwunde an der Lippe zu. Sein Team Visma empfahl ihm daraufhin, sich auf die nächste Saison zu konzentrieren und die restliche Zeit bis dahin zu erholen, was Lipowitz zugutekam, da er ohne Druck an die nächsten Etappen herangehen konnte. Laut Sky lag Lipowitz am Ende der sechsten Etappe nur 40 Sekunden hinter Jorgenson, der sich durch Bonussekunden einen Vorteil verschaffte.
Ein vielversprechendes Talent
Lipowitz hat sich als eines der bemerkenswertesten Talente im Radsport positioniert und wird von Patxi Vila, dem sportlichen Leiter seines Teams, äußerst positiv beurteilt. Der Wechsel vom Biathlon zum Radsport zeigt sich als goldrichtig. Zu seinen Stärken gehört die Bewältigung langer Anstiege, aber sein Potenzial für zukünftige Rennen, insbesondere die Tour de France, wird ebenfalls hervorgehoben. Es wird spekuliert, dass seine gute Form und Leistungen ihn für eine Nominierung zur Tour qualifizieren könnten. Viele Radsportexperten, unter ihnen auch Tour-Magazin, sehen in ihm einen der Hauptdarsteller unter den aufstrebenden Stars in diesem Jahr, besonders in einem Umfeld, das von den Rücktritten vieler Top-Stars geprägt ist.
Mit dem Abschluss von Paris-Nizza und der gewonnenen Erfahrung könnte Lipowitz sich in der Radsportszene fest etablieren. Die anstehenden Herausforderungen und etappenweise Veränderungen, wie sie auch auf der siebten Etappe aufgrund von Witterungsbedingungen stattfanden, bieten ihm die Möglichkeit, seine Fähigkeiten weiter auszubauen. Die Etappe, die ursprünglich länger geplant war, wurde auf 109,3 Kilometer verkürzt, aber Lipowitz hat auch bei solchen Anpassungen gezeigt, dass er in der Lage ist, sich anzupassen und zu bestehen.