Krefeld

Vergessenes Vermächtnis: Historischer Brief aus Krefeld aufgetaucht!

In Krefeld entdeckte ein Paar beim Abbau eines Einbauschranks einen verlorenen Brief von 1946, der die Schrecken des Krieges und Hoffnung nach der Zerstörung des Ramrath-Hauses beschreibt.

In einem historischen Moment für die Stadt Krefeld fand ein Ehepaar ein bewegendes Relikt aus der Vergangenheit. Lukas und Käthe, die in einem 1922 erworbenen Haus am Westwall wohnen, hatten geplant, einen Einbauschrank abzubauen. Dieses Vorhaben war notwendig, um die einfach verglasten Fenster des sogenannten „Ramrath“-Hauses auszutauschen. Während des Abbaus stießen sie auf eine Zeitkapsel, die einen verschollenen Brief aus dem Jahr 1946 enthielt. Dieser Brief, von Marie Agnes Rolfes verfasst, gibt Einblick in die tragischen Erfahrungen ihrer Familie während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Marie Agnes Rolfes, die Tochter von Johann und Christine Ramrath, schrieb im Jahr 1946 über die unvorstellbaren Erlebnisse der Familie. Im Brief beschreibt sie die Zerstörung des Ramrath-Hauses während eines Bombenangriffs im Oktober 1944, in dessen Verlauf die Familie sich im Keller versteckte. Die Bombardierungen der Stadt hatten bereits zuvor begonnen, und ein schwerer Angriff am 14. Oktober 1944 führte zur Zerstörung ihres Hauses. Marie Agnes berichtet auch von der Flucht ihrer Familie in ein kleines Dorf im Sauerland, sowie ihrer schwierigen Rückkehr nach Krefeld nach Kriegsende, als die Nahrungsmittelversorgung knapp war.

Ein Blick in die Vergangenheit

Der Brief war zusammen mit verschiedenen Gegenständen, darunter eine Tageszeitung, ein Spiegel-Magazin sowie Glücksbringer und Fotos, in einer Zeitkapsel versteckt worden. Diese hatte zunächst 1988 ihren Platz hinter dem Einbauschrank gefunden. Lukas fand die Zeitkapsel 36 Jahre später und war von dem Inhalt tief berührt. Er und seine Frau beschlossen, den Fund mit Axel Brunner, dem Vorbesitzer des Hauses, zu teilen. Brunner war anfangs zögerlich, den Brief zu lesen, entschloss sich jedoch letztendlich, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

In der Adventszeit trafen sich alle Beteiligten, um alte Fotos und Fundstücke auszutauschen. Dieser Austausch bot nicht nur die Möglichkeit, Erinnerungen zu teilen, sondern auch, von den Herausforderungen der Nachkriegszeit zu lernen. Rolfes’ Brief thematisiert nicht nur die Geschicke ihrer Familie, sondern auch die Auswirkungen der Schreckensherrschaft Adolf Hitlers und beschreibt, wie die Familie versuchte, ein neues Leben im zerstörten Krefeld aufzubauen.

Ein Erbe der Hoffnung

Marie Agnes Rolfes schloss ihren Brief mit Dankbarkeit und dem Glauben an eine bessere Zukunft. Ihre Worte wirken bis in die Gegenwart nach und erinnern uns daran, wie wichtig es ist, die Geschichte zu bewahren.

Käthe und Lukas haben entschieden, den historischen Brief an das Krefelder Stadtarchiv zu übergeben, um so einen Beitrag zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte zu leisten und diesen bewegenden Teil ihrer Vergangenheit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Rückgabe ist ein wichtiger Schritt, um das Erbe der Ramrath-Familie zu bewahren und zukünftigen Generationen zu zeigen, wie tief die Wunden des Krieges in Krefeld und darüber hinaus waren.

Die Entdeckung des Zeitdokuments unterstreicht die Relevanz von Geschichte in unserem Alltag und bietet einen einzigartigen Einblick in die Resilienz der Menschen in Zeiten größter Not. Die Ereignisse und Erinnerungen, die durch den Brief ans Licht kamen, verbinden Vergangenheit und Gegenwart, zeigen die Herausforderungen und den ungebrochenen Willen der Menschen, sich wieder aufzurichten.

Für weiterführende Informationen können Sie derwesten.de sowie derwesten.de besuchen.

Referenz 1
www.derwesten.de
Referenz 3
www.derwesten.de
Quellen gesamt
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