
Die Bedeutung von Stakeholder-Engagement in der Forschung gewinnt zunehmend an Gewicht. Dies wird durch die wissenschaftliche Diskussion über effektive Methoden zur Integration externer Interessengruppen in den Forschungsprozess deutlich. Ein zentraler Aspekt ist das Verständnis des Standorts von Projekten im Stakeholder-Engagement-Kontinuum. Dies wird von der Universität zu Köln in ihrem aktuellen Programm betont, das auf die Förderung von Wissen und Menschen für eine bessere Welt abzielt, um die führende akademische Institution in Management, Wirtschaft und Sozialwissenschaften in Europa zu werden. Die Fakultät verfolgt das Ziel, die Qualität und Sichtbarkeit ihrer Forschung zu steigern sowie Studierende zu offenen und zukunftsorientierten Fachkräften auszubilden berichtet die WiSo.
Eine wichtige Studie zu diesem Thema hat ein Klassifikationssystem vorgeschlagen, welches Stakeholder-Engagement in drei Hauptkategorien unterteilt: Nicht-Teilnahme, symbolische Teilnahme und engagierte Teilnahme. Innerhalb dieser Kategorien sind verschiedene Unterkategorien wie Outreach, Bildung und Kooperation definiert. Dies verdeutlicht, dass echte Zusammenarbeit zwischen Forschern und interessierten Parteien von entscheidender Bedeutung ist, um den Einfluss und die Ergebnisse von Forschungsprojekten zu maximieren stellt die Studie fest.
Die Rolle von Stakeholdern in der Forschung
Der Stakeholder-Prozess ist unerlässlich für die Implementierung von Forschungsergebnissen in die Praxis. Dabei wird der Einfluss von Stakeholdern auf den Forschungsprozess nicht nur anerkannt, sondern auch als Schlüssel für die Implementierung wissenschaftlicher Erkenntnisse identifiziert. Ein effektives Stakeholder-Engagement erfordert klare Planung und Ressourcenmanagement, um sicherzustellen, dass alle relevanten Stakeholder in alle Phasen der Forschung einbezogen sind. Dies schließt die Notwendigkeit ein, die Auswirkungen der Stakeholder-Interaktionen auf die Forschungsergebnisse sorgfältig zu evaluieren betont die Forschung.
In einem konkreten Beispiel wurde von 2020 bis 2022 ein umfassender Stakeholder-Prozess durch die Österreichische Forschungsstiftung für Entwicklung (ÖFSE) moderiert. Dieser Prozess umfasste Workshops, die mit über 100 Stakeholdern durchgeführt wurden, um Praxiswissen und Werte zu erfassen. Ziel war es, die Interessen verschiedener sozialer Gruppen zu berücksichtigen und somit fundierte Entscheidungen in der Klimaforschung zu treffen berichtet die ÖFSE.
Schlussfolgerungen und Ausblick
Der Trend zur Einbindung von Stakeholdern in die Forschung zeigt, dass diese Praxis nicht nur vorteilhaft, sondern notwendig ist. Die Entwicklung eines Klassifikationssystems für das Stakeholder-Engagement eröffnet neue Perspektiven zur besseren Bewertung von Forschungsprojekten. Zusätzlich wird die Heterogenität der Stakeholder-Gruppen als eine Herausforderung erkannt, die jedoch auch Chancen für innovative Lösungsansätze bietet. Letztlich zeigt sich, dass der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen wird, um relevante und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
In Zeiten, in denen klimatische und soziale Herausforderungen Anforderungen an die wissenschaftliche Gemeinschaft stellen, wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Stakeholdern unerlässlich sein, um den verantwortungsvollen Umgang mit Wissen und Ressourcen zu sichern.