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Niedecken fordert mehr Mut der Medien gegen Rassismus und Rechtsradikalismus

Wolfgang Niedecken, der BAP-Sänger, plädiert für mehr Offenheit in den Medien gegen Rechts. Er wurde für sein Engagement gegen Rassismus ausgezeichnet und fordert Unterstützung für kritische Musik.

Wolfgang Niedecken, der 74-jährige Sänger der Kölner Rockband BAP, hat kürzlich in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur im badischen Rust seine Bedenken über die Medienlandschaft geäußert. Er fordert mehr Offenheit und Unterstützung für Songs, die gegen rechtsgerichtete Ideologien gerichtet sind. Niedecken beklagt, dass Musik mit politischen Botschaften nicht die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient, weil solche Stücke in den meisten Radiosendern nicht gespielt werden, berichtet der Tagesspiegel.

Als leidenschaftlicher Kämpfer gegen Rassismus und Neonazismus ist Niedecken Mitglied der Initiative „Arsch huh, Zäng ussenander“, die im Jahr 1992 in Köln mit einer beeindruckenden Mobilisierung von rund 100.000 Menschen ihre Stimme gegen rechte Gewalt erhob. Trotz seiner langjährigen Aktivität betont er, dass er sich nicht inflationär engagieren möchte, sondern seine Stimme weiterhin gezielt einsetzen will.

Ehrung für sein Engagement

Für sein bemerkenswertes Engagement wurde Niedecken mit dem Georg-Meistermann-Preis 2023 ausgezeichnet, den die Stadt Wittlich verleiht. Dieser Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, würdigt Personen, die Vorbilder für Demokratie und Meinungsfreiheit sind, berichtet der Wochenspiegel.

Bei der Preisverleihung lobte der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler Niedeckens Einsatz für Toleranz und Frieden. Der Musiker selbst hat beschlossen, die Preisgelder an das Projekt „Rebound“ zu spenden, welches er 2007 mitgründete. Dieses Projekt unterstützt traumatisierte Kinder und Jugendliche im Ostkongo und Nord-Uganda.

Ein beeindruckendes Lebenswerk

Niedecken ist nicht nur für seine musikalischen Leistungen, sondern auch für sein soziales Engagement bekannt. Er wurde 2013 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und ist seit 2004 Botschafter für die Organisation „Gemeinsam für Afrika“. Seine Aktivitäten gegen Atomkraft und seine Unterstützung für Friedensprojekte gehen auf die 80er Jahre zurück. Niedecken setzt sich vor allem für Projekte ein, die sich gegen Rassismus und Ausgrenzung richten, was im Kontext des Berliner Landesprogramms für Demokratie und Menschenrechte spiegelbildlich nachzulesen ist.

Dieses Landesprogramm zielt auf die Stärkung demokratischer Werte und bietet verschiedene Förderprojekte an, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus richten. Niedecken und seine Initiative sind beispielhaft für die aktive Rolle, die Kultur und Musik in diesen gesellschaftlichen Debatten spielen können.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
www.wochenspiegellive.de
Referenz 3
www.berlin.de
Quellen gesamt
Web: 18Social: 137Foren: 36