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Luftangriff auf Hangelar: Der Schrecken vor 80 Jahren erneut im Fokus

Am 10. Januar 1945 erlebte der Flughafen Hangelar einen verheerenden Luftangriff der Alliierten. 121 Tonnen Bomben wurden abgeworfen und eine wichtige Kriegsniederlage für die Nazis eingeläutet.

Am 10. Januar 1945, genau vor 80 Jahren, begann um 13:10 Uhr ein erheblicher Luftangriff auf den Flughafen Hangelar. In diesem kurzen, aber verheerenden Einsatz warfen 65 alliierte Flugzeuge insgesamt 121 Tonnen Bomben ab. Der Angriff dauerte etwa zwei Minuten, führte jedoch zu einem Todesfall und hinterließ Spuren der Zerstörung.

Johannes Ross, damals 16 Jahre alt und als Luftwaffenhelfer im Einsatz, erlebte den Angriff hautnah. Er berichtete von mehreren Bombenteppichen, die die kritische Infrastruktur des Flughafens Hangelar trafen. Dieser Flughafen war bereits früher ein Ziel für Luftangriffe; der erste erfolgte am Heiligen Abend 1944, blieb aber aufgrund mangelhafter Sorgfalt ohne signifikante Auswirkungen. Am 27. Dezember 1944 konnte der Flugplatz wieder, wenn auch nur bedingt, für nächtliche Landungen genutzt werden.

Strategische Bedeutung des Flughafens Hangelar

Der Flughafen Hangelar hatte eine strategisch wichtige Rolle für die nationalsozialistische Luftwaffe. Adolf Hitler und weitere hochrangige NS-Vertreter wie Joseph Goebbels und Hermann Göring besuchten ihn. Die zentrale Lage im Rheinland machte den Platz für die Nazis besonders wertvoll. Bereits 1935 war der Flugplatz durch das Nationalsozialistische Fliegerkorps beschlagnahmt worden, was ihn zu einem militärischen Knotenpunkt während des Zweiten Weltkriegs machte.

Im Kontext des Luftkriegs, der vom 1. September 1939 bis zum 2. September 1945 andauerte, wurden derartige Angriffe durch die Alliierten häufig durchgeführt. Die Ziele waren in der Regel auf die Zerschlagung der feindlichen Infrastruktur und die Demoralisierung der Bevölkerung ausgerichtet. Hangelar war Teil dieser umfassenden Strategie, die auch gegen andere wichtige militärische Einrichtungen gerichtet wurde.

Der Niedergang des Flughafens

Obwohl der zweite Luftangriff am 10. Januar 1945 mit 2425 Bomben noch nicht dazu führte, dass der Flughafen dauerhaft außer Betrieb genommen werden konnte, war der Druck auf die Militärstrukturen enorm. Im Februar 1945 rückten die Alliierten bis zum Rhein vor, was schließlich zur Aufgabe des Flughafens führte. Am 5. März 1945 wurde Köln eingenommen und der Übergang über den Rhein fand am 7. März statt.

Der Flugplatz wurde Anfang Februar 1945 aufgegeben, und die Rollfelder waren nicht mehr nutzbar, da sie mit Fliegerbomben gesprengt wurden. Alle abbaubaren Maschinen der Werft wurden nach Werl verlegt, und die militärische Nutzung endete am 21. März 1945, als Soldaten der 78. US-Infanterie-Division den Platz einnahmen.

Nachkriegszeit und Entwicklung Hangelars

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Hangelar eine Phase der Neugestaltung. Der Flughafen wurde von dem Aero-Club Siegburg wieder aufgebaut. Hangelar selbst zeigt eine reichhaltige Geschichte, die bis ins Jahr 1314 zurückreicht und von landwirtschaftlichem Leben und späteren industriellen Entwicklungen geprägt war. Mit der Hauptstadtfunktion Bonns beschleunigte sich die Entwicklung des Ortes, der 1969 Teil der neu gebildeten Gemeinde Sankt Augustin wurde.

Heute erinnert Hangelar nicht nur an seine Militärgeschichte, sondern auch an die tiefen Wurzeln, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind, und an die Vielfalt der Ereignisse, die die Identität des Stadtteils prägten.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
de.wikipedia.org
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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