
Die wirtschaftliche Lage im Bezirk der Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK) bleibt angespannt. Am 4. Februar 2025 berichtete die IHK von einer anhaltenden Rezession, die die Region stark belastet. In einer aktuellen Konjunkturumfrage, an der rund 730 Unternehmen teilnahmen, sank der Konjunkturklimaindex um 0,6 Punkte auf 87,7. Dies liegt weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 106,6 Punkten. Die Umfrage offenbart, dass 28 % der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht bewerten, während nur 20 % dies als gut einschätzen. Der Lage-Index fiel erneut und signalisiert, dass die Erwartungen für das laufende Jahr pessimistisch sind.
In der Umfrage teilten die Firmen mit, dass der Index für die Zukunftserwartungen von minus 15,8 auf minus 16,7 Punkte fiel. 29 % der Unternehmen rechnen mit einer weiteren Verschlechterung, während 59 % keine Änderungen erwarten. Nur 12 % hoffen auf eine Verbesserung Ihrer Situation. Besonders besorgniserregend ist der Umstand, dass über ein Drittel der Industrieunternehmen ihre Lage als schlecht bewertet und nahezu die Hälfte sinkende Auftragseingänge meldet.
Stellenabbau und Investitionspläne
Ein alarmierendes Signal sendeten die Unternehmen auch bezüglich ihrer Personalpläne. 38 % der Firmen kündigten an, Stellen abbauen zu müssen. Nur 7 % der Industrieunternehmen erwarten eine Verbesserung der Lage. Die IHK befürchtet, dass die Investitionen in der Region zurückgehen werden. Denn 34 % der Unternehmen planen, geringere Investitionen zu tätigen, während nahezu 30 % beabsichtigen, ins Ausland zu investieren. Zugleich wird keine Schließung bestehender Fabriken in Betracht gezogen, jedoch werden von den Unternehmen Modernisierungen verschoben.
Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stellen für viele Firmen ein großes Risiko dar. 63 % der Unternehmen gaben an, dass die schwache Inlandsnachfrage und 56 % die schwierigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Hauptprobleme nennen. Auch hohe Arbeitskosten werden von 55 % als Belastung empfunden. Energiepreise belasten viele Betriebe, während der Fachkräftemangel seltener als Risiko angeführt wird. Insgesamt sind die Risiken im Vergleich zum Vorkrisenniveau um 35 % gestiegen und drücken stark auf die Stimmung der Unternehmer.
Ausblick auf die nationale Wirtschaft
Im Hinblick auf 2025 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent erwartet, was Hoffnung auf eine Besserung des privaten Konsums und einen Anstieg der Industrieexporte weckt. Um dies zu fördern, fordert Habeck die vollständige Umsetzung eines Wachstumspakets, das Steuererleichterungen, Arbeitsanreize und Vergünstigungen bei Strompreisen umfasst.
Abschließend ist festzuhalten, dass trotz vereinzelter Lichtblicke im Einzelhandel, wie etwa 27 % der Einzelhändler, die ihre Lage als gut bewerten, der Gesamteindruck pessimistisch bleibt. Die IHK fordert dringende Maßnahmen von der neuen Bundesregierung, um die wirtschaftliche Situation in der Region zu verbessern und das Vertrauen der Unternehmen zurückzugewinnen.