
In der kommenden Woche steht in Köln eine Reihe bedeutender Ereignisse auf der Agenda. Die bekannteste Veranstaltung ist der Geisterzug, der am Samstag, den 22. Februar 2025, um 18 Uhr beginnt. Diese Veranstaltung ist nicht nur ein karnevalistisches Ereignis, sondern auch eine politische Demonstration, die mit einem klaren Motto auf aktuelle Probleme aufmerksam macht. Unter dem Motto „Mer bruche Jeld för Kultur, do sin mer Jeister stur“ („Wir brauchen Geld für Kultur, da sind wir Geister stur“) zieht der Zug durch die Kölner Innenstadt und thematisiert die Auswirkungen von Kürzungen im Kulturbereich.
Der Geisterzug hat seit seiner Entstehung im Jahr 1991, als er als Anti-Golfkriegs-Demonstration nach dem Ausfall des Rosenmontagszugs gegründet wurde, eine stetig wachsende Relevanz erlangt. Die Teilnehmer werden sich als Hexen, Vampire und Gespenster verkleiden und bringen eine düstere, aber karnevalistische Note mit. Es ist ein Umzug, der ein starkes Politikum in sich trägt, und es wird eindringlich darauf hingewiesen, dass keine Wurfmaterialien wie Kamelle oder Strüßjer mitgebracht werden sollen – die Musik wird handgemacht, ohne den Einsatz von Boomboxen oder Verstärkern.
Politische Themen im Karneval
Die Zunahme politischer Themen im Karneval ist ein Trend, der von verschiedenen Akteuren des Kölner Karnevals wahrgenommen wird. Marc Bunse vom Verband der Rheinisch-Bergisch-Märkischen Karnevalsgesellschaften hebt hervor, dass Karneval bunt und nicht braun sein soll, und viele Redner thematisieren Diversität und Toleranz. Das Bistum Münster plant im Rosenmontagszug eine klare Botschaft für mehr Demokratie zu platzieren, insbesondere als Gegenposition zur AfD.
Moritz Peters, Sitzungspräsident der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft, beobachtet, dass Wahlkampf während der Auftritte und Reden vermehrt thematisiert wird. Besonders auffällig ist die Verbindung zwischen Karneval und Politik, die sich in vielen neuen Liedern und Ansagen spiegelt. Die Veranstalter des Geisterzugs legen besonderen Wert auf die politische Dimension ihrer Demonstration, was auch von Michael Kramp vom Kölner Festkomitee bekräftigt wird.
Bundestagswahl und Karnevalsaktivitäten
Der Geisterzug findet in einer Zeit statt, in der die Kölnerinnen und Kölner sich auch auf die Bundestagswahl vorbereiten. Am Sonntag, den 23. Februar, wählen rund 731.934 Bürger einen neuen Bundestag, nachdem die Ampel-Koalition im November 2023 zusammengebrochen ist. Köln ist in vier Wahlkreise unterteilt, und 29 Parteien stehen zur Wahl. Mit der Erststimme wählen die Wähler direkte Vertreter, während die Zweitstimme der Unterstützung einer Landesliste dient. Der Wahl-O-Mat, der auf www.wahl-o-mat.de zugänglich ist, bietet für viele Wähler die Möglichkeit, sich über die Positionen der Parteien zu informieren.
Zusätzlich zu diesen politischen Ereignissen wird am Samstag, den 22. Februar, auch die TV-Show zur Auswahl des deutschen Acts für den Eurovision Song Contest 2025 ausgestrahlt. Vier Künstlerinnen und Künstler aus Köln haben es ins Halbfinale geschafft und werden sicher im Zentrum des Interesses stehen, während der Geisterzug durch die Straßen zieht.
Die bevorstehende Woche in Köln verspricht, ein spannendes Mix aus Politik, Karneval und kulturellen Feiern zu bieten, während die Stadt sich auf die Wahl und die lebhafte Karnevalszeit vorbereitet.