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Kampf um Königsdorf: Naturschützer wehren sich gegen ZUE-Pläne!

Naturschützer kritisieren die geplante Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete in Königsdorf. Rechtsanwälte intervenieren, um naturschutzrechtliche Bedenken zu äußern. Ein Rechtsstreit bahnt sich an.

In Königsdorf gibt es zunehmende Spannungen bezüglich der Pläne zur Errichtung einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) auf dem ehemaligen Zirener-Gelände an der Alten Aachener Straße. Naturschützer des Vereins „Waldfreunde Königsdorf“ äußern massive Bedenken gegen dieses Vorhaben. Das Gelände, das von der Stadt Frechen im Oktober 2024 gekauft wurde, umfasst etwa 98.000 Quadratmeter. Geplant ist, dass im zweiten Quartal 2025 rund 10% der Fläche an die Bezirksregierung verpachtet wird, um dort eine Landeseinrichtung für bis zu 300 Geflüchtete zu errichten.

Der Rest der Fläche soll als Ausgleichsfläche für zukünftige Bauprojekte genutzt werden. Diese Pläne stoßen auf Widerstand von Naturschützern, die in einem anwaltlichen Schreiben an die Bezirksregierung Köln auf naturschutzrechtliche Verstöße hinweisen. Vor allem die Nähe des Geländes zu einem FFH- und Naturschutzgebiet bereitet den Umweltschützern Sorgen, da dort wertvolle Biotopbäume und geschützte Spechtarten, darunter der Schwarzspecht, heimisch sind.

Rechtsstreit und Alternativen

Die Naturschützer haben die Kölner Anwaltskanzlei Lenz und Johlen beauftragt, um rechtliche Schritte gegen die Pläne einzuleiten. Rechtsanwalt Dr. Rainer Voß bekräftigt, dass es weder zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses für die Nutzung des Geländes gibt noch dass vernünftige Alternativen ausgeschlossen sind. In diesem Kontext zeigen sich die Naturschützer und die unterstützende Bürgerinitiative entschlossen, für den Erhalt des Geländes zu kämpfen. Tobias Weber, ein Sprecher der Bürgerinitiative, äußert: „Wir sind bereit, bis zum Europäischen Gerichtshof zu gehen, falls es notwendig wird.“

Die Stadt Frechen hat den Eingang des rechtlichen Schreibens bestätigt, jedoch steht eine offizielle Antwort der Bezirksregierung noch aus. Ein Sprecher der Stadt weist darauf hin, dass das Verfahren Zeit in Anspruch nehmen wird, und betont die Notwendigkeit einer dauerhaften Lösung für die Unterbringung von Geflüchteten. Die jeweilige Situation zeigt, wie komplex die Balance zwischen den Bedürfnissen der Geflüchteten und dem Schutz der Umwelt sein kann.

Umweltschutz und rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen im deutschen Naturschutzrecht bilden einen entscheidenden Teil der Diskussion. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Gebiete mit besonderem ökologischen Wert stark geschützt. Diese Regelungen könnten für die Planungen in Königsdorf von Bedeutung sein, insbesondere da sie auf den Schutz der bestehenden Biotope und Artenvielfalt abzielen. Das Anliegen der Naturschützer, die Pläne zu stoppen, könnte durch diese rechtlichen Bestimmungen unterstützt werden. Diese Informationen und weitere Details sind auf der Webseite des IWU e.V. nachzulesen.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 3
iwu-ev.de
Quellen gesamt
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