
Nach den besorgniserregenden Ausschreitungen in Hamburg, bei denen mehr als 150 teils vermummte Anhänger des Hamburger SV (HSV) Fans des 1. FC Köln attackierten, hat Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) die Gewalt scharf verurteilt. Laut faz.net äußerte Grote, dass der Fußball ein ernsthaftes Gewaltproblem habe. Die Attacke ereignete sich vor dem Zweitliga-Spiel in St. Pauli, bei dem der HSV mit 1:0 gewann.
Grote bezeichnete die Vorfälle als „furchtbaren Übergriff“ und kritisierte gleichzeitig die Fanvertretungen. Diese hatten sich zuvor über ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Kostenbeteiligung der Vereine bei Hochrisikospielen beschwert, ohne sich klar von den jüngsten Ausschreitungen zu distanzieren. „Wir können nicht über die Verantwortung von Fußballvereinen sprechen und dabei die Gewalt vergessen“, betonte Grote.
Verurteilung der Gewalt
HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz und der Verein selbst haben sich ebenfalls klar von den Übergriffen distanziert. Kuntz zeigte sich fassungslos über die Gewalt und betonte, dass sie „nie ein geeignetes Mittel sei“. Der HSV entschuldigte sich bei den Betroffenen sowie dem 1. FC Köln und unterstützte die Polizei, die die Ermittlungen in Gang setzte. In einem umfassenden Polizeieinsatz wurden mehr als 400 Personen überprüft und identifiziert, nachdem die Angreifer teils geflüchtet waren. Auch Cornelius Göbel, Direktor für Fans, Kultur und Markenidentität beim HSV, drückte sein Entsetzen über die Aggressionen aus, die harmlose Fans getroffen hatten, darunter Frauen und ältere Menschen, so ndr.de.
Die Polizei ermittelt nun wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzung. Sie bittet um Zeugenhinweise zu den gewaltsamen Übergriffen. Grotes Forderung, dass den Worten der Verantwortlichen Taten folgen müssen, äußerte auch Kuntz, der darauf hinwies, dass Stadionverbote konsequent umgesetzt werden sollten.
Öffentliche Empörung
Die Bilder der Attacken haben bundesweit für Empörung gesorgt. Geschäftsführer Christian Keller vom 1. FC Köln bezeichnete die Vorfälle als asozial und hob hervor, dass harmlose Passanten, die in der Nähe waren, angegriffen wurden. Die Reaktionen auf die Gewalt zeigen einmal mehr, dass im Fußball nicht nur die Spiele, sondern auch das Verhalten der Fans im Fokus stehen sollte.
Zusammengefasst sieht sich der HSV, nach diesen beispiellosen Ausschreitungen, sowohl intern als auch extern in der Pflicht, ein klares Zeichen gegen jede Form von Gewalt zu setzen. Die Entwicklung der Ermittlungen wird genau verfolgt, während sich die gesamte Fußballgemeinschaft mit der Frage der Sicherheit im Stadion und außerhalb auseinandersetzen muss. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf api.pageplace.de.