
Der Kölner Karneval ist weit mehr als nur ein Fest; er ist ein lebendiges kulturelles Ereignis, das tief in den Traditionen der Stadt verwurzelt ist. Der alljährliche Karneval, auch als „Fastelovend“ bekannt, erstreckt sich vom 11. November bis zur berühmten Nubbelverbrennung am Aschermittwoch. Die Feierlichkeiten sind durch eine einzigartige Sprache geprägt, die für Einheimische unerlässlich ist, um die festliche Atmosphäre zu erleben. So bedeutet der Narrenruf „Alaaf“ nichts weniger als „Köln über alles“, und der Begriff „Bützchen“ beschreibt das traditionelle Küssen, das auf Konsens basiert. Dies alles und noch viel mehr lernen Neulinge während der närrischen Tage in Köln. Wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, sind Begriffe wie „Kamelle“ (Süßigkeiten) und „Strüssjer“ (kleine Blumensträußchen) zentrale Elemente der Karnevalszüge, insbesondere beim Rosenmontag, der als Herzstück der Feierlichkeiten gilt.
Die Wurzeln des Kölner Karnevals reichen bis in die Antike zurück, als sich bereits bei den Römern und Griechen ähnliche Feste abspielten. Er gilt als seit 1823 etabliert, als der erste Rosenmontagszug stattfand, initiiert vom „Festordnenden Komitee“. Dieser Tag, oft mit dem „Rosensonntag“ in Verbindung gebracht, ist heute einer der bekanntesten Tage des närrischen Treibens weltweit. Das Geschehen wird von einem prachtvollen Umzug begleitet, der durch die Straßen Kölns zieht und bis zu 1,5 Millionen Besucher anzieht, wie Hopper beschreibt.
Die zentrale Rolle des Rosenmontags
Der Rosenmontag, einer der Höhepunkte des Kölner Karnevals, hat eine besondere Bedeutung für die Kölscher Lebensart. Der Name des Tages leitet sich möglicherweise von dem mittelhochdeutschen Wort „rasen“ ab, was so viel wie „toben“ bedeutet. Seit den frühen 1800er Jahren symbolisieren die Figuren Prinz Karneval, der Bauer und die Jungfrau die Frohsinn und Heiterkeit der Kölschen. Die Umzüge bestehen aus geschmückten Wagen, die oft humorvoll politische und gesellschaftliche Themen aufgreifen. Wie Köln Magazin erläutert, umfasst der Rosenmontagszug mehrere tausend Teilnehmer und zieht viele Menschenmengen entlang der Straßen an, wobei die berühmtesten Routen durch die Hohestraße und den Neumarkt führen.
Die Vorbereitungen für den Karneval sind ein großes Ereignis, und rund 160 Karnevalsgesellschaften organisieren verschiedene Veranstaltungen mit Büttenreden, Musik und Tanz. Der Beginn der Session am 11.11. um 11:11 Uhr wird mit dem traditionell skandierten „Kölle Alaaf“ gefeiert. In den Wochen darauf sind die Veranstaltungen vielfältig und bieten ein umfangreiches Programm aus Tanz, geselligem Beisammensein und karnevalistischem Gesang.
Traditionen und Bräuche
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Karnevals in Köln sind die speziellen Aktivitäten der Frauen an Weiberfastnacht, an dem sie symbolisch die Macht übernehmen, indem sie beispielsweise Krawatten abschneiden. Diese Tradition unterstreicht die Rolle der Frauen im Karneval und die gesellige Stimmung, die in der Stadt herrscht. Zudem ziehen die Funkenkorps, eine militärisch angehauchte Parodie, durch die Straßen und bereichern den Karneval mit ihren Auftritten, die oft von kölscher Musik begleitet werden, die die Stimmung anhebt.
Ein schillerndes Highlight der Karnevalstage ist die Nubbelverbrennung, die die Versammlung der Jecken zum Abschluss der Festlichkeitenen markiert. Bei dieser Zeremonie wird eine Strohpuppe verbrannt, was symbolisch für die Tilgung der Sünden steht. Diese vielschichtigen Traditionen machen den Kölner Karneval nicht nur zu einem lokalen Ereignis, sondern zu einem kulturellen Phänomen, das Menschen aus aller Welt anzieht und bereit macht, die fröhliche Atmosphäre des Fastelovends zu erleben.
Der nächste Karneval beginnt am 11.11. und wird erneut von schillernden Figuren, traditionellem „Alaaf“ und unvergesslichen Momenten geprägt sein. Der Kölner Karneval bleibt eine feste Größe in der Kultur der Stadt und eine Feier für alle Jecken.