Jerusalem

Deutsche Geisel in Katar: Verhandlungen über Freilassung laufen!

Eine deutsche-Israelerin wird laut Katar bald aus Hamas-Gewahrsam freigelassen. Im Gegenzug sollen 30 Palästinenser aus israelischer Haft entlassen werden. Verhandlungen über eine Waffenruhe laufen.

In einem bedeutsamen Schritt wird eine israelische Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft laut offiziellen Informationen aus Katar in Kürze freigelassen. Die islamistische Hamas hat angekündigt, die Frau sowie zwei weitere Geiseln bis Freitag zu befreien. Berichten zufolge befindet sich die Geisel in der Gewalt des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ). Die Geisel ist am Leben, und es wird derzeit über die Bedingungen ihrer Freilassung mit Israel verhandelt. Im Rahmen dieser Verhandlungen soll es zudem zu einem Austausch kommen, bei dem 30 Palästinenser aus israelischer Haft entlassen werden sollen, um die Geiseln freizupressen, wie ZVW berichtet.

Diese Geiselentlassungen sind Teil einer umfassenderen Vereinbarung, die auch die Freilassung von anderen Geiseln und Gefangenen umfasst. Israel reagierte auf die Freilassung von drei weiblichen Geiseln durch die Hamas, indem 90 Palästinenser, die zuvor inhaftiert waren, freigelassen wurden. Diese Gefangenen stammten aus dem Militärgefängnis Ofer im Westjordanland und einer Haftanstalt in Jerusalem. Laut DW handelt es sich dabei um eine Kombination von 69 Frauen und 21 männlichen Jugendlichen. Ein Waffenruhe-Abkommen im Gazastreifen trat am Sonntag in Kraft und soll zunächst für sechs Wochen gelten.

Waffenruhe und Verhandlungen

Die Vereinbarung, die von Katar, Ägypten und den USA ausgehandelt wurde, sieht in der ersten Phase vor, dass rund 1.900 palästinensische Häftlinge gegen 33 von insgesamt 94 Geiseln freikommen. In zwei Wochen sind weitere Verhandlungen über ein dauerhaftes Ende der Kämpfe geplant. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warnte jedoch, dass ohne einen klaren Erfolg bei den Verhandlungen die Gefechte weiterhin andauern könnten. Sein Außenminister Gideon Saar betonte die Notwendigkeit, die Hamas als herrschende Macht im Gazastreifen zu beenden, während Finanzminister Bezalel Smotrich Widerstand gegen das Abkommen signalisiert und eine Eroberung des Gazastreifens fordert, wie auch von ZDF berichtet wurde.

Die Hamas hat versprochen, sich an die Bedingungen der Waffenruhe zu halten, trotz der Bedenken von verschiedenen israelischen Führungspersönlichkeiten wie dem Botschafter in Deutschland, Ron Prosor. Er nannte das Abkommen einen „Pakt mit dem Teufel“ und äußerte Bedenken hinsichtlich der Freilassung von Gefangenen, die er als „Mörder“ bezeichnete.

Humanitäre Situation im Gazastreifen

In der Zwischenzeit haben die Vereinten Nationen die Hilfslieferungen für den Gazastreifen erhöht. Hunderte von Lastkraftwagen mit humanitären Gütern sind in der Region eingetroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) plant, während der Waffenruhe Teile des Gesundheitssystems im Gazastreifen wiederherzustellen. Epidemiologen berichten, dass es aufgrund der instabilen Bedingungen zu einer Zunahme von Infektionskrankheiten und Unterernährung gekommen ist, wobei die Gefahr einer Hungersnot weiterhin besteht.

Vor diesem Hintergrund gibt es Berichte über die Rückkehr der freigelassenen Geiseln nach Israel. Die drei israelischen Geiseln, die über 15 Monate in der Gewalt der Hamas waren, wurden dem Roten Kreuz übergeben und konnten sich wieder mit ihren Familien vereinigen. Ihr Gesundheitszustand wird als stabil beschrieben. Die Vorfreude über die Rückkehr der 90 palästinensischen Häftlinge, darunter die Medizinstudentin Bara’a al-Fukha, steht im Kontrast zu den Sorgen um die Situation anderer Inhaftierter. Zum derzeitigen Zeitpunkt bleibt unklar, wie viele Geiseln noch verbleiben und wie lange die Waffenruhe tatsächlich andauern wird.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.dw.com
Referenz 3
www.zdf.de
Quellen gesamt
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