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DAZN unter Druck: Sammelklage gegen Preiserhöhung startet jetzt!

DAZN sieht sich einer Sammelklage wegen drastischer Preiserhöhungen gegenüber. Verbraucherzentralen kritisieren intransparente Vertragsklauseln. Betroffene können Ansprüche anmelden.

DAZN, der beliebte Streaming-Dienst, sieht sich zunehmend mit Unmut seiner Kunden konfrontiert. In den letzten Jahren kam es zu erheblichen Preiserhöhungen, die nicht nur die Kundenzufriedenheit in Frage stellen, sondern auch zu rechtlichen Schritten geführt haben. Am 7. Februar 2025 hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) eine Sammelklage gegen DAZN eingereicht, da das Unternehmen in laufenden Verträgen die Preise ohne Zustimmung der Verbraucher erhöht hat. Diese Entwicklung könnte weitreichende Konsequenzen für DAZN und seine Kunden haben.

Die Preiserhöhungen von DAZN sind seit 2021 und 2022 besonders stark ausgeprägt. So stiegen die monatlichen Preise für Bestandskunden im August 2022 von 14,99 Euro auf 29,99 Euro, während die jährlichen Abonnements von 149,99 Euro auf 274,99 Euro anstiegen. Verbraucher beschweren sich zudem über einseitige Änderungen der Vertragsbedingungen und erschwerte Kündigungen ihrer Abonnements. Die Beschwerden über DAZN haben in letzter Zeit stark zugenommen, 2023 gab es mehr als siebenmal so viele Beschwerden bei den Verbraucherzentralen im Vergleich zum Vorjahr, wie verbraucherzentrale.de berichtet.

Rechtliche Schritte und Verbraucherrechte

Der VZBV hat die Preiserhöhungsklauseln in den Verträgen als unangemessen benachteiligend und intransparent eingestuft. Laut ihrer Einschätzung sind diese Klauseln nicht rechtskonform. Dies führte dazu, dass eine Klage vor dem Oberlandesgericht Hamm eingereicht wurde. Betroffene Verbraucher können sich kostenlos der Sammelklage anschließen. Sie haben die Möglichkeit, Ansprüche zur Eintragung in das Verbandsklageregister anzumelden, sobald dieses eröffnet wird. Die Ansprüche können bis drei Wochen nach dem Schluss der mündlichen Verhandlungen angemeldet werden.

Um Verbraucher bei dieser Klage zu unterstützen, bietet der VZBV einen Klage-Check an, der es Betroffenen ermöglicht zu prüfen, ob die Sammelklage für ihren individuellen Fall von Bedeutung ist. Dies könnte eine wichtige Chance für viele enttäuschte Kunden darstellen, Rückzahlungen für zu viel gezahlte Gebühren zu erhalten, falls die Klage erfolgreich verläuft.

Marktentwicklungen

Die aggressive Erhöhung der Preise durch DAZN ist nicht einmalig. Vergleichbare Entwicklungen sind auch bei anderen Streaming-Anbietern beobachtbar. Beispielweise plant die Verbraucherzentrale NRW eine Sammelklage gegen Amazon wegen einer ähnlichen Problematik, die die Preiserhöhung für den deutschen Streaming-Dienst Prime betrifft. Dort stellte ein Gericht die Klausel, die Amazon das Recht zur Preiserhöhung ohne Zustimmung der Kunden einräumte, für unwirksam fest. Die Verbraucherzentralen fordern auch hier Rückzahlungen an die betroffenen Kunden, was die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer klaren und transparenten Kommunikationsstrategie unterstreicht, die sowohl DAZN als auch Amazon in der Vergangenheit vernachlässigt haben.

Die gerichtlichen Auseinandersetzungen und die damit verbundenen Diskussionen über die Rechte der Verbraucher sind ein Signal an Streaming-Dienste, ihre Preispolitik und Vertragsklauseln zu überdenken. Während DAZN seine Preispolitik zur Finanzierung von Rechten an Sportevents wie Bundesliga und Champions-League rechtfertigt, bleibt der Unmut der Kunden unüberhörbar. In Anbetracht der Marktentwicklungen könnte dies möglicherweise zu einem Umdenken in der gesamten Branche führen.

Referenz 1
www.derwesten.de
Referenz 2
www.verbraucherzentrale.de
Referenz 3
www.mz.de
Quellen gesamt
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