
Die bevorstehende Ausstellung „Versäumte Bilder – Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen“ wird am 11. Februar an der FernUniversität in Hagen eröffnet und läuft bis zum 12. März 2025. Die Ausstellung widmet sich der Würdigung von Wissenschaftlerinnen, deren Beiträge zur Forschung oft nicht anerkannt wurden. Dies geschieht durch die Präsentation von KI-generierten fotorealistischen Bildern, die diese Forscherinnen in verschiedenen bedeutenden Kontexten zeigen.
Ein herausragendes Beispiel ist die britische Biochemikerin Rosalind Franklin, deren bahnbrechende Entdeckung der Doppelhelix-Struktur der DNA nicht die angemessene Würdigung erhielt. Sie wird in einem Bild mit einer Nobelpreismedaille dargestellt, die sie nie erhielt. Das Projekt wurde von der Fotografin und Wissenschaftskommunikatorin Gesine Born konzipiert, die für die Erstellung dieser eindrucksvollen Bilder das KI-Programm Midjourney verwendet hat.
Ein Blick auf die Ausstellung
Die Ausstellung zeigt nicht nur die KI-generierten Porträts, sondern auch Originalabbildungen der Wissenschaftlerinnen. Weiterhin gibt es Infotafeln, die Informationen über die abgebildeten Forscherinnen bereitstellen. Über QR-Codes können Besucher zusätzliche Inhalte abrufen, während eine KI-generierte Stimme von Lise Meitner die Texte vorliest.
Der Einsatz von KI-Bildern bringt eine Diskussion über deren Mehrwert im Vergleich zu historischen Fotografien mit sich. Diese Bilder sind visuell ansprechender und vermitteln oft einen stärkeren Eindruck als herkömmliche Zeitdokumente. Gesine Born betont, dass ihre Bilder durch sorgfältig gewählte Prompts entstanden sind, was den Besuchern einen bewussten Umgang mit der Technologie nahelegt. Dies ähnelt dem Trend in der Filmbranche, wo moderne Technik eingesetzt wird, um historische Figuren in überzeugenden Szenarien darzustellen.
Wider den Matilda-Effekt
Das Projekt hat sich auch zum Ziel gesetzt, gegen den Matilda-Effekt anzukämpfen, der die Leistungen von Frauen in der Wissenschaft systematisch leugnet. Global erkannte Wissenschaftlerinnen wie Lise Meitner, Vera Rubin und Katherine Johnson werden durch die Ausstellung gewürdigt. Zudem werden acht hessische Wissenschaftlerinnen gewürdigt, darunter Jovanka Bončić-Katerinić und Judita Cofman, die ebenfalls stark zur Forschung beigetragen haben.
In der Akademischen Gemeinschaft gibt es ein wachsendes Interesse an der Darstellung und Anerkennung der Rolle von Frauen in der Wissenschaft. Diese Ausstellung ist nicht nur ein künstlerisches Projekt, sondern auch ein Mittel zur Förderung des Bewusstseins und der Wertschätzung für die bedeutenden Beiträge, die Frauen im Laufe der Geschichte geleistet haben. Ein digitales Format der Ausstellung ist zudem auf der Website der Künstlerinnen zugänglich.
Die Ausstellung ist eine Leihgabe der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW und versucht, durch moderne Technik eine Brücke zwischen Geschichte und Gegenwart zu schlagen.
Für weitere Informationen zur Ausstellung können Interessierte die Artikel von FernUniversität in Hagen, Genderleicht sowie hessenschau.de besuchen.