
In einer Zeit, in der die Anforderungen an Führungspersönlichkeiten stetig steigen, hat sich Prof. Dr. Brigitte Biehl an der FernUniversität in Hagen mit einem innovativen Ansatz zur Führungskräfteentwicklung befasst. Sie ist der Überzeugung, dass Führungskräfte nicht geboren werden, sondern durch gezielte Ausbildung und Entwicklung heranreifen. Diese Perspektive wird in ihrer Forschung zum „Leadership Development“ deutlich, wo Kunst und Kultur als Werkzeuge dienen, um Führungskompetenzen zu verbessern. Sie hebt hervor, dass Filme und Serien nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als wertvolle Lehrmittel zur Verbesserung des Führungsverhaltens verwendet werden können. FernUniversität Hagen berichtet, dass Biehl eine Studie mit 54 Studierenden konzipiert hat, die es diesen ermöglichte, ihre Gedanken über die dargestellten Führungsstile und deren Wirksamkeit festzuhalten.
Biehl kritisiert die vorherrschende Managementliteratur als einseitig und theorielastig. Ihrer Meinung nach sollte Führung vor allem in Krisenzeiten aktiv gefördert werden, um die Mitarbeitenden und Vorgesetzten in ihrer Zusammenarbeit zu stärken. Ihr dreistufiges Rahmenwerk zum Lernen mit Film erlaubt es, realistische Emotionen und Situationen zu erfahren, die in der echten Unternehmenswelt entscheidend sein können. Studien zeigen, dass Teilnehmende, die sich vor der Studie nicht in der Lage sahen, Führungsrollen zu übernehmen, nach der Auseinandersetzung mit den Serien eine positive Veränderung in ihrer Wahrnehmung von sich selbst erlebten.
Entwicklung von Führungskompetenzen
Der Bedarf an effektiven Führungskompetenzen ist in den letzten Jahren gestiegen, insbesondere in herausfordernden wirtschaftlichen Situationen. Eine Studie von McKinsey zeigt, dass von über 2.500 befragten Führungskräften lediglich 25 % glauben, ihre Kollegen seien in der Lage, Mitarbeitende zu inspirieren und zu engagieren. Haufe weist darauf hin, dass 62 % der Befragten Führungskräfte als einigermaßen wirksam oder sogar unzulänglich bewerten. Damit wird klar, dass Unternehmen sich intensiver mit der Führungskräfteentwicklung auseinandersetzen müssen, um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Die Entwicklung von Führungskräften ist nicht nur auf die aktuelle Führungsebene beschränkt, sondern umfasst auch den Nachwuchs. Es ist entscheidend, den Zusammenhang zwischen Führungskräfteentwicklung und der Organisationsentwicklung zu berücksichtigen. Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Motivation zu fördern und Unternehmenswerte zu verankern. Investitionen in die Entwicklung von Führungspersönlichkeiten sind notwendig, wobei jedoch weniger als 30 % der Maßnahmen über einmalige Schulungen hinausgehen. PMC erläutert, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse und Motivationen der Teilnehmenden zu analysieren, um individuelle Entwicklungspläne zu erstellen.
Neue Ansätze und Methoden
Die Methoden der Führungskräfteentwicklung sind vielfältig und reichen von Seminaren über Coaching bis hin zu Mentoring-Programmen. Eine strategische Ausrichtung auf die Unternehmensleitlinien und die Einbeziehung aktueller Herausforderungen sind entscheidend für den Erfolg dieser Programme. Gleichzeitig sollten Führungskräfte in der Lage sein, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Engagierte Entwicklung ist oft ein Schlüssel zum Unternehmens Erfolg, doch häufig fehlen Anreize zur Veränderung oder es liegt ein kurzfristiger Fokus vor.
Prof. Dr. Brigitte Biehl sieht in der kreativen Auseinandersetzung mit Führungsstilen durch Kunst und Medien eine Möglichkeit, die Neugier der Teilnehmenden zu wecken und sie dazu zu ermutigen, ihre Führungsfähigkeiten auszubauen. Dabei ist es wichtig, dass Unternehmen eine Kultur fördern, die das Lernen und die Entwicklung von Führungspersönlichkeiten in den Mittelpunkt stellt. Weiterbildung kann somit einen wertvollen Beitrag zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit leisten.