
Am 5. Februar 2025 trafen sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump und der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu in Washington, um über den Gazastreifen zu beraten. Trump, der in seiner zweiten Amtszeit eine Wende hin zu unkonventionellen und imperialistischen Ideen vollzieht, plant, den Gazastreifen zu einem Hochglanz-Bauprojekt zu entwickeln und gleichzeitig die palästinensische Bevölkerung umzusiedeln. Diese Pläne wurden von der Hamas scharf kritisiert, die Trump Rassismus vorwirft und sieht diese Ideen als einen Versuch, den Palästinensern ihre nationalen Rechte zu verweigern. In einem unerwarteten Schritt signalisierte ein Mitglied des Hamas-Politbüros allerdings Gesprächsbereitschaft mit der Trump-Regierung.
Trump äußerte seine Absicht, Gaza langfristig unter US-Kontrolle zu bringen und als „Riviera des Nahen Ostens“ zu entwickeln. Er behauptete, dies würde Tausende von Arbeitsplätzen schaffen und zusätzliche Wohnungen bereitstellen. Der Einsatz von US-Truppen zur Absicherung dieser Pläne schloss er nicht aus, was eine massive militärische sowie finanzielle Verpflichtung der USA im Nahen Osten bedeuten könnte. Netanjahu, der der erste ausländische Regierungschef ist, der Trump in dieser Amtszeit besucht, lobte dessen „frische Ideen“ und die Abkehr von konventionellen Denkweisen.
Politische Implikationen und Reaktionen
Trump plant, die Kontrolle über Gaza zu übernehmen, während Netanjahu die Stärke der israelisch-amerikanischen Allianz betont. Beide Staatsoberhäupter sprachen ebenfalls über die Waffenruhe im Gazastreifen, die nach einem eskalierenden Konflikt notwendig ist. Am 7. Oktober 2023 fand ein Massaker der Hamas statt, das zu einem Krieg zwischen Israel und verschiedenen militanten Gruppen im Gazastreifen und Südlibanon führte. Dies wurde zudem von einem Waffenstillstand am 27. November 2023 unterbrochen.
Die Suggestion, 2 Millionen Palästinenser umzuschichten, bringt erhebliche logistische und finanzielle Herausforderungen mit sich. Jordanien wies bereits Trumps Vorschläge zur Umsiedlung als „Zwangsvertreibung“ zurück. Diese Entwicklungen stehen in einem komplexen geostrategischen Kontext, der auch andere Akteure wie den Iran, die Huthi und schiitische Milizen im Irak umfasst. Diese Gruppen bilden die von Teheran geführte „Achse des Widerstands“ und sind in den Konflikt verwickelt.
Langfristige Folgen und internationale Perspektiven
Die komplexen Beziehungen und Interessen im Nahen Osten, einschließlich der Rolle der Vereinigten Staaten, Russlands und regionaler Akteure wie Saudi-Arabien, stellen eine Herausforderung für die Stabilität der Region dar. Trump hat in der Vergangenheit auch andere provokante Ideen geäußert, wie den Kauf von Grönland und die Annexion Kanadas, was seinen unorthodoxen Ansatz verdeutlicht. Experten zeigen sich besorgt über die mögliche Transformation der US-Außenpolitik und die Auswirkungen auf den Nahen Osten, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass eine einseitige Kontrolle über fremdes Territorium rechtlich problematisch ist.
Inmitten dieser angespannten Situation scheinen Trumps Pläne für den Gazastreifen und die unerwartete Gesprächsbereitschaft der Hamas eine neue Dimension des Konflikts zu eröffnen.