
Neun Mitglieder des Roten Halbmonds in Gaza sind seit dem 23. März vermisst, nachdem sie unter israelisches Feuer in Rafah geraten sind. Younis al-Khatib, Präsident der Palästinensischen Roten Halbmond-Gesellschaft (PRCS), äußerte sich besorgt und verurteilte die gezielte Beschießung von Sanitätern durch Israel. Die PRCS hat den Kontakt zu einem Team in Gaza verloren, das während eines Einsatzes schwerem Beschuss ausgesetzt war. Al-Khatib erklärte, dass die Bemühungen zur Auffindung der vermissten Crewmitglieder weiterhin im Gange sind und dass ihre Schicksale ungewiss bleiben.
Ein Rettungsteam konnte mit Unterstützung des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) den Körper eines Crewmitglieds bergen, das unter Trümmern begraben war. Al-Khatib vermutet, dass die verbleibenden Mitglieder entweder getötet oder von israelischen Besatzungstruppen festgenommen wurden. Die israelische Militärführung bezeichnete die angegriffenen Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge als „verdächtige Fahrzeuge“, was die zunehmend angespannte Lage in der Region verdeutlicht.
Militärischer Fehler in Rafah
Zusätzlich zu den Angriffen auf die Sanitäter kam es in Rafah zu einem militärischen Fehler. Israelische Streitkräfte identifizierten ein Gebäude falsch, was zu unbeabsichtigten Schäden an einem Büro des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) führte. Während es keine Verletzten gab, äußerte das IKRK Bedenken über den Vorfall. Die israelische Militärführung gab zu, dass der Beschuss auf einer falschen Identifikation basierte. Der Vorfall zeigt die Risiken schneller Bedrohungsbewertungen im Rahmen militärischer Operationen.
Israels Militär hat zugesichert, eine gründliche Untersuchung des Vorfalls einzuleiten, um zukünftige Fehler zu vermeiden und die Sicherheit humanitärer Einrichtungen zu gewährleisten. Das IKRK kritisierte den Angriff auf seine Einrichtungen und hob hervor, dass solche Vorfälle die Durchführung ihrer humanitären Mission gefährden.
Humanitäre Krise in Gaza
Die gegenwärtige Lage in Gaza ist katastrophal. Seit dem Bruch des Waffenstillstands am 18. März haben israelische Luftangriffe dicht besiedelte Gebiete getroffen, was zu enormen Verlusten geführt hat. Laut dem Gesundheitsministerium von Gaza wurden mindestens 921 Menschen getötet, wodurch die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Konflikte am 7. Oktober 2023 auf über 50.000 angestiegen ist. Diese Eskalation folgt einem verheerenden Hamas-Angriff, bei dem 1.139 Personen in Israel ums Leben kamen.
Inmitten dieser tragischen Situation fordert die internationale Gemeinschaft eine Einhaltung des humanitären Völkerrechts, um den Schutz zivilistischer und humanitärer Einrichtungen zu gewährleisten. Für weitere Informationen über den Schutz in Konfliktsituationen siehe BMVG.