Gaza

Geiseln nach 491 Tagen: Ohad Ben Ami wird am Samstag befreit!

Nach 491 Tagen Gefangenschaft stehen Geiselnehmer-Deals zwischen Israel und Hamas an. Arbel Yehoud, Gadi Moses und Ohad Ben Ami sollen freigelassen werden, während 76 Geiseln in Gefahr bleiben.

Die Situation rund um die Geiselnahme durch die Hamas zieht weiterhin weltweit die Aufmerksamkeit auf sich. Am 7. Oktober 2023 wurden Arbel Yehoud (29) und Gadi Moses (80) aus dem Kibbutz Nir Oz entführt. Beide Geiseln sind Nachfahren von Holocaust-Vertriebenen und besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft. Ihre Entführung war Teil eines großflächigen Überfalls durch Hamas und militante Palästinenser, bei dem mehr als 1.200 Menschen ermordet wurden und etwa 250 Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Seitdem sind sie 482 Tage in Isolation gehalten worden und wurden kürzlich im Rahmen eines Geisel-Deals zwischen Israel und Hamas freigelassen, der eine umfassende Vereinbarung zur Rückführung besagter Geiseln vorsieht.

Heute, am 7. Februar 2025, wird Ohad Ben Ami (56) freikommen, nachdem er 491 Tage in Geiselhaft war. Bei seiner Entführung war er über das Ansehen seiner Lage hinaus zusätzlich mit Unterwäsche und barfuß ins Gefangenschaft genommen worden. Die Freilassung von Ben Ami erfolgt in einem Abkommen, bei dem insgesamt 33 von 79 verbliebenen Geiseln freigelassen werden sollen. Darunter sind Or Levy und Eli Sharabi, dessen Angehörige wie viele andere wöchentlich demonstrieren, um die Rückkehr ihrer Liebsten zu fordern.

Hintergrund des Geisel-Deals

Die Vereinbarungen rund um die Geiselnahme sind das Ergebnis intensiver Verhandlungen, die im Januar 2025 ihren Abschluss fanden. Israel und Hamas einigten sich auf eine dreiphasige Vereinbarung. In der ersten Phase, die sechs Wochen dauert, sollen nicht nur die Geiseln nach Hause, sondern auch humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden. Für jede zivile Geisel entlässt Israel 30 palästinensische Gefangene. Umgekehrt plant die Hamas, insbesondere Frauen und Kinder sowie Männer über 50 Jahre freizulassen. Die genauen Details sind zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht offiziell anerkannt worden, sodass die Ausgangssituation weiterhin angespannt bleibt.

Insgesamt befinden sich noch etwa 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Schockierende Berichte deuten an, dass acht dieser Geiseln tot sein könnten, was die Unsicherheit und Tragik der Situation weiter verstärkt. Unter den Geiseln ist der 80-jährige Gadi Moses, dessen Lebensgefährtin ermordet wurde, und der Familie von Arbel Yehoud, die ebenfalls von den Schrecken des Holocausts betroffen wurde. Yehouds Bruder Dolev wurde während der Entführung getötet, eine weitere Tragödie in der ohnehin schon belastenden Geschichte dieser Familien.

Der Preis für die Rückkehr der Geiseln

Der Geisel-Deal beinhaltet auch, dass Israel pro Geisel zwischen 30 und 50 Palästinenser aus den Gefängnissen entlässt. Dies bedeutet, dass die Freilassung der Geiseln nicht nur eine Frage des individuellen Schicksals, sondern auch ein Teil eines größeren geopolitischen Verhandlungsprozesses ist. Politischen Analysten zufolge wird die Verhandlung erneut in einen stillen Wettlauf zwischen den Ziehungen der betroffenen Parteien münden, um die besten Vereinbarungen für ihre jeweiligen Bevölkerungen zu erreichen.

Die internationale Gemeinschaft, einschließlich Katar, Ägypten und den USA, vermittelt in diesem Prozess. Während sich die Verhandlungen um den Geisel-Deal in den letzten Monaten intensiviert haben, ist der Frieden in der Region nach wie vor fragil, und die Wege zur Lösung des Konflikts sind alles andere als klar.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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