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Friseur-Ausbildung in der JVA Wuppertal: Hoffnung für junge Frauen!

In der JVA Wuppertal-Ronsdorf wird jungen Gefangenen der Friseurberuf beigebracht. Der Salon „Haps-Cut“ fördert soziale Fähigkeiten und soll Rückfallquoten senken. Ein neues Konzept im Jugendstrafvollzug.

In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Wuppertal-Ronsdorf hat ein innovatives Ausbildungsprojekt für Inhaftierte an Fahrt aufgenommen. Der Friseursalon „Haps-Cut“ bietet den Insassinnen die Möglichkeit, den Friseurberuf zu erlernen. Unter der Leitung von Andrea Lueg, einer erfahrenen Friseurmeisterin, arbeiten die Gefangenen unter realistischen Bedingungen, die durch vier Waschplätze im Salon ermöglicht werden. Wie ksta.de berichtet, folgt diese Initiative dem Ziel, jungen Strafgefangenen zu einem Leben in sozialer Verantwortung zu verhelfen.

Die JVA Wuppertal-Ronsdorf wurde 2011 eröffnet und ist von einer hohen Sicherheitsmauer umgeben. Die Einrichtung fördert nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern trägt auch zur sozialen und emotionalen Entwicklung der Insassinnen bei. Seit der Einrichtung einer Mädchenabteilung, die bis zu 75 weibliche Häftlinge aufnehmen kann, gibt es ein positives Klima im Vergleich zur männlichen Abteilung, wo häufig Gewalt und Streit vorkommen. Naomis Zelle, eine 21 Jahre alte Insassin, stellt ein Beispiel dar – sie genießt eine angenehmere Umgebung als viele ihrer männlichen Kollegen.

Bildung und Rückfallprävention

Die Rückfallquote im Jugendstrafvollzug in Nordrhein-Westfalen ist alarmierend: fast zwei Drittel der ehemaligen Häftlinge kehren innerhalb von drei Jahren zurück in die Kriminalität. Um dem entgegenzuwirken, hat die NRW-Justizminister Benjamin Limbach die Bedeutung von Bildungs- und Ausbildungsangeboten hervorgehoben, die eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Rückfällen spielen. Die Gesetzgebung von Nordrhein-Westfalen betont, dass die Befähigung von Gefangenen zu einem Leben ohne Straftaten und der Schutz der Allgemeinheit die vorrangigen Ziele des Jugendstrafvollzugs sind, wie in recht.nrw.de festgehalten wird.

Im Jugendstrafvollzug in NRW sind insgesamt 697 Häftlinge untergebracht, wovon nur 5,3 Prozent weiblich sind. Die maximale Haftstrafe für junge Erwachsene beträgt zehn Jahre, mit der Möglichkeit der Unterbringung bis zum 24. Lebensjahr. In der JVA Wuppertal-Ronsdorf haben alle Insassen Einzelzellen, was hohe Sicherheitsstandards gewährleistet. Naomis Zelle ist mit einer Nasszelle und einem Fernseher ausgestattet und beträgt zehn Quadratmeter.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die JVA arbeitet eng mit verschiedenen Bildungsträgern und Organisationen zusammen, um den Inhaftierten Bildung zu ermöglichen. So kooperiert die Einrichtung mit dem Kolping Bildungswerk Köln und dem Berufskolleg „Werther Brücke“, um den Gefangenen den Zugang zu Schulbildung und Berufsausbildung zu erleichtern. Dies entspricht dem gesetzlich verankerten Erziehungsauftrag im Jugendarrest, der die Förderung des sozialen Umgangs und die Unterstützung bei der Eingliederung beinhaltet, wie auf jva-wuppertal-ronsdorf.nrw.de nachzulesen ist.

Um Aktivitäten wie den Friseursalon „Haps-Cut“ zu realisieren, wird auch die Unterstützung von Ehrenamtlichen und externen Organisationen erbeten. Dies soll dazu beitragen, Normalität in den Alltag der Inhaftierten zu bringen und ihnen eine sinnvolle Perspektive für die Zeit nach der Haft zu bieten. Die Rückmeldungen der Insassinnen zeigen, dass solche Programme nicht nur die beruflichen Fähigkeiten fördern, sondern auch das Selbstwertgefühl und das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmer stärken.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.jva-wuppertal-ronsdorf.nrw.de
Referenz 3
recht.nrw.de
Quellen gesamt
Web: 10Social: 57Foren: 51