
Die Verkehrssicherheit in der Region Euskirchen soll durch neue Maßnahmen verbessert werden. Die Stadt Euskirchen und die Gemeinde Weilerswist planen, die Geschwindigkeitsüberwachung selbst in die Hand zu nehmen. Bisher lag die Verantwortung bei der Polizei und dem Kreis Euskirchen, der über fest installierte Messanlagen und mobile Systeme verfügt. In Euskirchen wurde die Einwohnerzahl zuletzt auf knapp 60.000 geschätzt, wobei neue Zensuszahlen einen Rückgang zeigten, was den Wunsch nach mehr Kontrolle und Eigenverantwortung zusätzlich beflügelt.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind die beiden Kommunen in Verhandlungen über eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung, die am 27. März in Weilerswist und am 8. April in Euskirchen beschlossen werden soll. Die Stadt Euskirchen plant zudem, ihr Personal für die mobile Geschwindigkeitsüberwachung um 1,5 Stellen aufzustocken. Dabei wird eine Stelle im Fachbereich Recht und Ordnung und eine halbe Stelle in der Stadtkasse geschaffen, um der Verantwortung gerecht zu werden.
Einführung neuer Blitzertechnologie
Parallel zu diesen Entwicklungen werden im Kreis Euskirchen neue Lasermessgeräte eingeführt. Diese ersetzen ältere Messstreifen und sollen den Anforderungen an moderne Geschwindigkeitsüberwachung gerecht werden. Die neuen Blitzer sind bereits in Euskirchen gestartet, weitere Standorte sollen in dieser Woche folgen, darunter Weilerswist-Vernich und Mechernich-Kalenberg an der Wallenthaler Höhe. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Verkehrssicherheit an neuralgischen Punkten zu erhöhen, insbesondere an Straßen, die häufig von Geschwindigkeitsüberschreitungen betroffen sind. Kreissprecher betonten, dass es jedoch keine festen Blitzer gibt, die in beide Richtungen blitzen können, und dass die neuen Anlagen weiterhin an exakt den gleichen Punkten eingesetzt werden, wie es die alten Messstreifen taten.
Am 06.09.2024 hat die Kreisverwaltung auch bereits Teile der stationären Anlagen in Blankenheim-Freilingen und Weilerswist-Vernich aufgerüstet, um nun Geschwindigkeiten in beiden Fahrtrichtungen erfassen zu können, was die Verkehrssicherheit weiter verbessern soll.
Politische Perspektiven und Bedenken
Die Diskussion über die Umsetzung dieser Maßnahmen bleibt jedoch kontrovers. Der CDU-Stadtverordnete Franz-Josef Mauth äußerte Bedenken gegen permanente Kontrollen und kritisierte das Risiko von „Blitzer-Orgien“. Diese Sorge wurde von Guido Bachem von Bündnis 90/Die Grünen konterkariert, der darauf hinwies, dass jeder Fahrzeugführer selbst verantwortlich sei, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Bürgermeister Sacha Reichelt (CDU) verteidigte die neuen Maßnahmen vehement und verwies auf zahlreiche Bürgeranfragen zu Geschwindigkeitsüberschreitungen, die den Handlungsbedarf untermauerten.
Die Entwicklungen in Euskirchen und Weilerswist fügen sich in einen breiteren Kontext der Geschwindigkeitsüberwachung in verschiedenen deutschen Städten und Gemeinden ein. Während einige Kommunen aktiv ihre eigenen Überwachungsmaßnahmen planen, gibt es in anderen Regionen noch Unsicherheiten hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen, die häufig von lokalen Behörden entschieden werden müssen. Ein Beispiel dafür sind die neuen Regelungen in Österreich, wo Gemeinden über die Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Gemeindestraßen Einfluss nehmen können, während die Zuständigkeiten auf Landesstraßen oft unklar bleiben, was eine ähnliche Debatte über Verantwortungsdelegation und praktische Umsetzung hervorruft.
Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, wie diese Initiativen in Euskirchen und Weilerswist umgesetzt werden. Die Bürger dürfen auf eine Verstärkung der Verkehrsüberwachung und eine mögliche Erhöhung der Sicherheit auf den Straßen hoffen.
Für weitere Informationen zu den technischen Neuerungen und politischen Entwicklungen besuchen Sie bitte ksta.de, radioeuskirchen.de und kommunal.at.