
Der Begriff „Tsundoku“ beschreibt ein Phänomen, das in der heutigen Gesellschaft weit verbreitet ist: das Kaufen von Büchern, die ungeöffnet im Regal verweilen. Viele Menschen, einschließlich der Autorin Carolin Burchardt, haben einen „Stapel ungelesener Bücher“ (SUB). Laut Remszeitung bezieht sich Tsundoku nicht nur auf die bloße Ansammlung von Büchern, sondern auch auf die tiefere Freude und die Komplexität damit verbundener psychologischer Aspekte.
Das Phänomen hat positive Auswirkungen auf die Psyche. Wissenschaftliche Studien belegen, dass das Sammeln von Büchern zur Steigerung des Wohlbefindens beiträgt. Burchardt erklärt, dass das Lesen sie in andere Welten entführt und sie die analoge Welt schätzt. Bücher bieten dabei nicht nur Unterhaltung, sondern auch einen Fluchtort aus dem Alltag.
Die Freude am Lesen
Das Erwerben und Sammeln von Büchern kann in eine kulturelle Praxis übergehen. Laut Rituals beinhaltet die Freude am Lesen das Teilen von Lieblingsbüchern mit Freunden und Familie. Buchclubs sind eine empfehlenswerte Möglichkeit, um Gemeinschaft und Austausch rund um Literatur zu fördern. Diese Clubs ermöglichen das gemeinsame Auswählen eines Buches und das anschließende Diskutieren bei selbstgekochtem Essen.
Zudem wird durch den Kauf oder das Ausleihen von Büchern aus zweiter Hand nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch das Budget entlastet. Das Anlegen einer privaten Bibliothek kann durch die Präsentation von Bildbänden als Kunstobjekten nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch inspirierend wirken.
Vorteile des Lesens
Die Vorteile des Lesens gehen weit über die persönliche Bereicherung hinaus. Wie Basmo beschreibt, steigert regelmäßiges Lesen intellektuelle sowie psychologische Fähigkeiten. Die Liste der positiven Effekte ist lang:
- Erweiterung des Wortschatzes und Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten
- Stressreduktion um bis zu 68 %
- Hilfestellung gegen depressive Gefühle
- Förderung von Empathie durch das Lesen von Fiktion
- Verbesserung der analytischen Fähigkeiten und des Gedächtnisses
- Erhöhung der Lebenserwartung
Zusammenfassend ist das Phänomen „Tsundoku“ nicht bloß eine Ansammlung unbewegter Bücher, sondern spiegelt ein tiefere Sehnsucht nach Geschichten und Wissen wieder. In Zeiten digitaler Ablenkungen ermutigt es die Menschen, die beruhigende und bereichernde Welt der Bücher zu entdecken und zu erleben. Lesen bleibt eine unersetzliche Kulturtechnik, die nicht nur die individuelle Lebensqualität verbessert, sondern auch das soziale Miteinander fördert.