
Eine Rentnerin aus einer Hochrheingemeinde ist Opfer eines perfiden Telefonbetrugs geworden, der sie um ihr gesamtes Erspartes von 160.000 Euro brachte. Laut Südkurier gaben sich die Betrüger als Polizeibeamte aus und informierten die Witwe, dass ihr Vermögen in Gefahr sei. Über einen Zeitraum von mehr als einem Monat wurde die Rentnerin fast täglich von den Tätern angerufen, die sie unter Druck setzten.
Die Betrüger behaupteten, im Umlauf sei Falschgeld und forderten die Frau auf, ihr Geld abzuheben und zu übergeben. Dabei übergab sie das Geld in mehreren Tranchen an einen Boten, der vermutlich zu einem kriminellen Netzwerk gehörte. Ein Beamter des Bundeskriminalamtes vermutet, dass die Hintermänner in einem Callcenter in der Türkei operieren. Es wird sogar vermutet, dass die organisierte Kriminalität von der Rockergruppe Hells Angels betrieben wird.
Rechtliche Folgen und Opferhilfe
Im Zusammenhang mit diesem Vorfall wurde eine 31-jährige Frau aus Essen wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Zudem wurde ihr auferlegt, 10.000 Euro Schadenswiedergutmachung an das Opfer zu zahlen. Die Einziehung der erlangten Taterträge von 160.000 Euro bleibt jedoch ungewiss. Ein weiterer Täter, der bei der Geldübergabe festgenommen wurde, erhielt bereits eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten.
Die psychischen Folgen des Betrugs sind für die Rentnerin gravierend. Sie leidet bis heute unter Angst und Scham. Die Polizei empfiehlt, bei ungewöhnlichen Anrufen sofort aufzulegen und die Polizei zu informieren. Neben gezielten Aufklärungsmaßnahmen ist es wichtig, dass ältere Menschen gut informiert sind, um sich vor derartigen Betrügereien zu schützen. Gezielte Informationsangebote, wie die Broschüre „Im Alter sicher leben“, thematisieren Kriminalitätsformen, die ältere Menschen betreffen, und beinhalten wertvolle Tipps zum Schutz vor Straftaten, wie beispielsweise den Umgang mit Telefonbetrug. Diese Broschüre kann kostenlos bei Polizeilichen Beratungsstellen bestellt oder abgeholt werden, wie auf der Seite der Polizei zu lesen ist.
Prävention und Schutz vor Betrug
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erläutert, dass Kriminelle versuchen, Seniorinnen und Senioren mit Lügen und Tricks zu täuschen, um an ihr Vermögen zu gelangen. Ältere Menschen sind dabei in vielen Kriminalitätsfeldern stärker betroffen als jüngere. Näheres hierzu findet sich in der Broschüre „Rate mal, wer dran ist?“, die ebenfalls durch das Ministerium herausgegeben wurde. Diese Broschüre gibt Hinweise, wie Täter am Telefon, an der Haustür oder beim Online-Banking zu erkennen sind und wie man sich schützen kann. Informationen über diese und weitere Präventionsmaßnahmen sind auf der Website des Ministeriums verfügbar: BMFSFJ.
Die traurige Geschichte der Rentnerin zeigt, wie wichtig es ist, auf solche Betrugsmaschen aufmerksam zu machen und älteren Menschen die nötigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich zu schützen.