
Am Freitagabend kam es zu einem tragischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, der eine Schockwelle durch die Stadt und darüber hinaus auslöste. Über 500 Einsatzkräfte, darunter Feuerwehrleute, Rettungsdienste und Notfallseelsorger, waren innerhalb kürzester Zeit mobilisiert worden, um den Verletzten zu helfen und die Situation zu bewältigen. Laut MDR waren auch 26 ehrenamtliche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Einsatz. Philipp Barnebeck, ein ehrenamtlicher Helfer, schilderte die Situation als einschüchternd und beschrieb den ersten Eindruck als ernst und schlimmer als erwartet.
Die DRK-Helfer zeigten sich schnell eingeständig und verschafften sich einen Überblick über das Geschehen. Ihre Aufgaben umfassten den Aufbau von Zelten, die Verteilung von Decken sowie die Bereitstellung von Tee und Essen für die Einsatzkräfte. Ebenso war die Betreuung und der Transport der Verletzten in die Krankenhäuser eine zentrale Aufgabe, die in weniger als fünf Stunden abgeschlossen werden konnte.
Unterstützung für Einsatzkräfte und Betroffene
Zusätzlich zu den DRK-Helfern meldeten sich zahlreiche Pflegekräfte und Ärzte freiwillig zum Dienst in den nahegelegenen Kliniken, um die Behandlung der Verletzten zu unterstützen. Das gesamte Wochenende über waren Kräfte vom Kriseninterventionsdienst (KID) sowie der Notfallseelsorge Magdeburg aktiv, um sowohl Betroffene als auch Angehörige und Einsatzkräfte zu betreuen. Diese Unterstützung wurde insbesondere an Gedenkorten, wie der Johanniskirche und dem Dom, angeboten, wo viele Menschen ihrer Trauer Ausdruck verleihen konnten, wie aus einem Bericht von Volksstimme hervorgeht.
Die Nachsorge in Form der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) beginnt in diesen Tagen und wird die Teams weiterhin beschäftigen. Die Hilfe richtet sich nicht nur an die Opfer, sondern auch an die Einsatzkräfte selbst, die oft beim Retten von anderen mit den eigenen Emotionen und Erlebnissen kämpfen müssen.
Psychosoziale Notfallversorgung
Die Herausforderungen für Einsatzkräfte sind beträchtlich, da sie in Situationen von Not, Leid und Tod oft selbst gefährdet sind. Laut Malteser zielt die Einsatznachsorge darauf ab, den Einsatzkräften Unterstützung durch Gesprächsangebote in Einzel- und Gruppensettings zu bieten. Die Ausbildung der Einsatzkräfte erfolgt gemäß den Richtlinien der International Critical Incident Stress Foundation (ICISF) in der Methode des Critical Incident Stress Management (CISM).
Die psychosoziale Fachkräfte, darunter Psychologen, Sozialarbeiter und Ärzte, leiten diese Gespräche und bieten damit eine wichtige Form der Unterstützung, die eine Entlastung und den schnellen Abbau von einsatzbedingten Belastungsreaktionen fördern soll. Die Nachsorge wird in speziellen Teams durchgeführt, die aus geschulten Einsatzkräften bestehen, die das nötige Wissen und die Erfahrung mitbringen, um Betroffenen und Einsatzkräften in dieser kritischen Zeit zur Seite zu stehen.
Der Anschlag hat nicht nur die Stadt Magdeburg getroffen, sondern zeigt auch die immense Solidarität in der Gesellschaft. Auch die umfassende Unterstützung durch zahlreiche Freiwillige ist ein Zeichen dafür, wie Menschen zusammenstehen, um in Zeiten der Not zu helfen und zu heilen.